Welzel, Christoph Björn: Experimentelle Langzeituntersuchung von Klebeanastomosen an Kaninchencarotiden. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-08940
@phdthesis{handle:20.500.11811/2449,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-08940,
author = {{Christoph Björn Welzel}},
title = {Experimentelle Langzeituntersuchung von Klebeanastomosen an Kaninchencarotiden},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {In der vorliegenden experimentellen Studie soll anhand eines sensitiven Tiermodells das in-vivo- Langzeitverhalten des biokompatiblen Gewebeklebers Bioglue anhand von geklebten, nahtfreien End-zu-End- Anastomosen an Kaninchencarotiden untersucht werden. Die Studie umfasst 34 Carotiden von insgesamt 17 Kaninchen. Aufgrund der verschiedenen operativen Behandlung erfolgte die Einteilung in 3 Gruppen. In der Gruppe „Klebeanastomose“ ( K, n=12) wurde nach Durchtrennung der Arteria carotis communis ein Ballonkatheter über die Arteria carotis externa eingeführt und in das Lumen des distalen Carotisstumpfes vorgeschoben. Durch angebrachte fixe Haltenähte und moderate Entfaltung des Ballons konnte die Anastomose fixiert und stabilisiert werden. Anschließend erfolgte die zirkuläre Applikation von Bioglue.
In der Gruppe „Kleber auf Nativ“ (KN, n=9) wurde der Kleber ohne Ballonkathetertechnik in einer Länge von ca. 1 cm, ventralseitig, auf die nativ belassene Arteria carotis communis aufgetragen.
Die Gruppe „Nativ“ (N, n=9) erfuhr lediglich eine Freilegung und Darstellung der Arteria carotis communis. Hier wurden die Gefäße ohne Manipulation bzw. Kleberapplikation in situ belassen.
Nach ca. 60 Tagen wurde eine digitale Subtraktionsangiographie (DSA) durchgeführt. Anschließend erfolgte die makroskopische und histopathologische Auswertung an Hämatoxylin-Eosin- und Elastica van Gieson- gefärbten Präparaten. Ein Kalknachweis erfolgte mittels der modifizierten Versilberung nach Kossa. Ebenfalls wurde eine immunhistopathologische Auswertung von MAC 387- gefärbten Präparaten vorgenommen. Die Angiographie nach 60 Tagen zeigte, dass in der Gruppe K insgesamt nur 3/12 Anastomosen durchgängig waren. Eine Anastomose wies einen Stenosegrad 2 (1-29%) auf, eine weitere Stenosegrad 3 (30-69%). Die dritte Anastomose zeigte einen Stenosegrad 4 (70-99%). 9 Gefäße waren mit einem Stenosegrad 5 (100%) total okkludiert. Die Gruppe KN wies zu 100% einen Stenosegrad 2 (1-29%) auf, während die Gruppe N zu 100% keine Stenosen aufzeigte. In der Gruppe K konnte 1 Pseudoaneurysma angiographisch gesichert werden. Histologisch bildeten alle Tiere der Gruppen K und KN eine derbe, narbenartige Kapsel mit hoher Fibroblastenaktivität / Kollagenneogenese zirkulär um den Kleber aus. Bei allen Tieren der Gruppe K und KN zeigte sich eine auf den Kleberapplikationsort beschränkte massive Invasion von Granulozyten, Histiozyten und Makrophagen. Diese granulomatöse Entzündungsreaktion konnte immunhistochemisch bestätigt/ identifiziert werden. Der Kleber wurde von Kapsel und Gefäßseite her abgebaut, der entstandene Defekt wurde bindegewebig aufgefüllt. Alle Gefäße der Gruppen K und KN wiesen eine Verkalkung der Gefäßwand und der Kapsel auf, die lokal auf den Kleberapplikationsort beschränkt war. Mittels der modifizierten von Kossa- Färbung konnten diese Verkalkungen bestätigt werden. In der Gruppe N waren keine Verkalkungen und Entzündungsreaktionen festzustellen. Die Ergebnisse dieser Studie machen deutlich, dass es nach der Applikation von Bioglue zu einer Fremdkörpergranulombildung mit massiver Entzündungszellinvasion kommt. Der Kleber wird durch phagozytäre Entzündungszellen abgebaut und bindegewebig ersetzt, was primär wünschenswert erscheint. Vor allem durch die zytotoxische Glutaraldehydkomponente bedingt, kommt es jedoch zu einer isolierten Arterienwandverkalkung und Kapselverkalkung am Kleberapplikationsort. Aufgrund der Bioglue- induzierten Verkalkungen ist der Einsatz dieses Gewebeklebers sowohl in der konventionellen, als auch minimal-invasiven Bypasschirurgie nicht geeignet.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2449}
}

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