Eschmann, Marc: Experimentelle und numerische Untersuchungen zur Bestimmung gravimetrischer Gezeitenparameter im GeoObservatorium Odendorf. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12593
@phdthesis{handle:20.500.11811/2736,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12593,
author = {{Marc Eschmann}},
title = {Experimentelle und numerische Untersuchungen zur Bestimmung gravimetrischer Gezeitenparameter im GeoObservatorium Odendorf},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Ziel der Untersuchung ist die Bestimmung der gravimetrischen Gezeitenparameter im GeoObservatorium Odendorf mit einer Maßstabsgenauigkeit von etwa 1‰ und einer Phasensicherheit der Hauptpartialtiden von etwa 0°,01. Dies sind Grenzwerte des derzeit metrologisch Erreichbaren. Bei genauer Kenntnis der örtlichen Modellgezeiten können die beobachteten gravimetrischen Zeitreihen durch Subtraktion von dem dominierenden Gezeitensignal befreit werden und es entstehen jene gezeitenreduzierten Zeitreihen, die es ermöglichen, auch in den Daten enthaltene schwächere zeitabhängige Signale unterschiedlicher Ursachen zu erkennen, kausal zu untersuchen und zu quantifizieren.
Im Verlaufe des gesamten Beobachtungszeitraums von November 2000 bis zum Oktober 2006 wurden zwei lineare Gravimeter des Typs Askania GS15 und GS25 sowie vier astasierte Gravimeter des Typs LaCoste- Romberg G mit und ohne Rückkopplungssystem eingesetzt. Der Bestimmung des Registriermaßstabs kommt im Rahmen der Aufgabenstellung eine besondere Bedeutung zu. Diese erfolgt durch die Eingabe definierter und kalibrierter Signalsprünge und deren anschließender Gegenüberstellung mit den zugeordneten Änderungen des Registriersignals. Zur Erreichung der genannten relativen Maßstabsgenauigkeit von 1‰ erfordert die Nutzung des Skalenwertes einer Messspindel gezielte Wiederholungsmessungen in großer Anzahl. Die ausreichende zeitliche Konstanz des Maßstabsfaktors ist nachzuweisen bzw. durch geeignete Maßnahmen herzustellen. Die Güte der Spindelkalibrierung ist zu quantifizieren.
Atmosphärische Effekte, hervorgerufen durch Änderungen des lokalen Luftdrucks, haben einen Einfluss auf die Güte der ermittelten Gezeitenparameter und müssen entsprechend quantifiziert und berücksichtigt werden. Daneben werden die Parameter der instrumentellen Übertragungsfunktion zwischen Ein- und Ausgangssignal determiniert.
Der Nachweis der tatsächlich erreichten Maßstabsgenauigkeit von 1‰ erfolgt durch den Vergleich mit den Parametern zweier Nachbarstationen. Für diesen Vergleich wurden zunächst die Effekte der Meeresgezeiten auf Grundlage unterschiedlicher Modelle eliminiert und die gravimetrischen Gezeiten des festen Erdkörpers berechnet.
Im Rahmen der Untersuchungen zur Bestimmung der Gezeitenparameter für die Station GeoObservatorium Odendorf werden starke Schwankungen des gravimetrischen Rauschpegels in den Aufzeichnungen festgestellt und analysiert. Es zeigt sich ein Zusammenhang mit der Großwetterlage im östlichen Atlantik (Gibraltar bis Nordnorwegen), und der Effekt kann als brandungsinduziertes Phänomen identifiziert werden; es wird so eine Prädiktion des zu erwartenden Rauschpegels auf Grundlage von Wettervorhersagen ermöglicht.
In Zukunft können die mit hoher Genauigkeit ermittelten Gezeitenparameter genutzt werden, um schwächere zeitabhängige Signale in ihrer Deterministik und Kausalität verstehen zu lernen. Im GeoObservatorium Odendorf wurde ein Mess- und Registriersystem errichtet, welches die Aufzeichnung von gravimetrischen Signalen mit einer Auflösung von 10 Nanogal erlaubt. Auf Basis der erreichten metrologischen Signalauflösung kann auch nach lokalen gravimetrischen Effekten gesucht werden, die von Gezeitenbewegungen der lokalen Erdkruste getriggert werden, auch wenn diese bislang noch nicht beobachtet werden konnten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2736}
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