Morgenstern, Daniel Peter: Genetische und exogene Risikofaktoren in der Entstehung von Hodentumoren. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-11601
@phdthesis{handle:20.500.11811/2957,
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author = {{Daniel Peter Morgenstern}},
title = {Genetische und exogene Risikofaktoren in der Entstehung von Hodentumoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Hintergrund: Hodentumoren gehören zu den am besten behandelbaren Tumoren. Dennoch ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend für die Therapie. Es wurden verschiedene genetische und exogene Faktoren untersucht, inwieweit sie ein Risiko für die Entstehung von Hodentumoren darstellen. Untersucht wurde die Vererbbarkeit der Tumore, der Einfluss frühkindlicher Ernährung sowie die Bedeutung eines ländlichen Wohnorts als Risikofaktor für die Entstehung dieser Neoplasien.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 128 Akten von Patienten mit einem einseitigen Hodentumor auf Ihre Körpergröße und ihr Gewicht zum Operationszeitpunkt hin sowie 128 Kontrollfälle untersucht. Die Patienten waren zwischen 1965 und 1980 geboren. Körpergröße ist mit frühkindlichen Ernährung assoziiert und dient demnach als Parameter zur Erfassung der Hochwertigkeit dieser Ernährung und einem damit verbundenen Östrogenüberschuss. Zur Auswertung wurde eine uni- und multivariante statistische Analyse möglicher Risikofaktoren durchgeführt. Auch wurden die Wohnorte der Fälle und Kontrollen auf ihre ländliche Lage untersucht und verglichen. Zur Erfassung familiärer Vererbbarkeit wurden Patienten mit bilateralen Hodentumoren, für die eine Vererbbarkeit angenommen wird, mit einem Fragebogen auf weitere Hodentumorfälle unter Blutsverwandten befragt.18 bilaterale Fälle wurden einer Kontrollgruppe von 38 unilateraler Patienten gegenübergestellt.
Ergebnisse: Es konnte eine statistisch signifikante Assoziation zwischen dem Auftreten von Hodentumoren und großer Körpergröße nachgewiesen werden. Es fanden sich weniger kleine Menschen zwischen 170 und 174 cm (im Vergleich zur Durchschnittsgröße von 175 bis 179 cm) unter den Tumorpatienten als in der Kontrollgruppe (OR 0,32 KI 0,12;0,83). Ein Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Auftreten von Hodentumoren war statistisch nur schwach signifikant. Dahingegen zeigte sich deutlich eine Assoziation eines niedrigen BMI und dem Auftreten von Hodentumoren. So fanden sich in der Gruppe eines BMI von 25-29 kg/m² weniger Patienten mit einer Hodentumorerkrankung (OR 0,25 KI 0,27;0,84). Auch die Multivariante Analyse bestätigt dieses Ergebnis (p=0,0005). Die Verteilung der Patienten auf die Stadtgröße gibt Hinweise auf ein gehäuftes Auftreten von Hodentumoren bei Wohnorten in Land- und Kleinstädten gegenüber der Kontrolle.
Bezüglich der Vererbbarkeit und familiären Häufung konnten unter 18 Fälle von bilateralen Hodentumoren drei mal Hodentumore in der Verwandtschaft identifiziert werden, wohingegen unter 38 Kontrollfällen keine weiteren Fälle unter Verwandten auftraten.
Diskussion: Sowohl die Körpergröße als auch ein niedriger BMI sind signifikant mit Hodentumoren assoziiert. Da frühkindliche Ernährung über "Insulin like growth-factors" sowohl auf die Körpergröße als auch auf die Spermiogenese Einfluss nimmt wäre dies eine mögliche Erklärung für die Assoziation. Die Assoziation eines ländlichen Wohnortes mit Hodentumoren lässt sich mit den in der Landwirtschaft eingesetzten und als Risikofaktor für Hodentumore bekannten Düngemitteln erklären.
Die Untersuchung der bilateralen Hodentumore zeigt, dass es in dieser Gruppe familiäre Häufung und damit wahrscheinlich eine Untergruppe mit zugrunde liegender genetischer Disposition gibt.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2957}
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