Viktor, Achim: Vollblutaggregometrie bei 598 kardiovaskulären Patienten : Modulation der Plättchenaggregation unter Therapie mit AT1- Rezeptorantagonisten. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-12212
@phdthesis{handle:20.500.11811/3017,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-12212,
author = {{Achim Viktor}},
title = {Vollblutaggregometrie bei 598 kardiovaskulären Patienten : Modulation der Plättchenaggregation unter Therapie mit AT1- Rezeptorantagonisten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer und Angiotensin 1-Rezeptorblocker (ARBs) sind Eckpfeiler in der Therapie kardiovaskulärer Patienten. In mehreren randomisierten und Placebo kontrollierten Studien konnte eine signifikante Verminderung von kardiovaskulärer Mortalität, Myokardinfarkt und Schlaganfall nachgewiesen werden (Candesartan in Heart Failure- Assessment of Reduction in Mortality and Morbidity (CHARM), The Heart Outcomes Prevention Evaluation Study Investigators (HOPE), Losartan Intervention For Endpoint reduction in Hypertension (LIFE), Valsartan in Acute Myocardial Infarction (VALIANT)). Vor diesem Hintergrund untersucht diese Studie die antithrombozytären Effekte von ACE-Hemmern und ARBs, die durch Prophylaxe von Plaqueruptur und konsekutiven Thrombosen die Reduktion von kardiovaskulären Endpunkten und Progression atherosklerotischer Organleiden miterklären könnten. Hierzu vergleicht die Studie die koagulatorische Aktivität von ARBs mit der unter ACEHemmer Therapie, ASS-Monotherapie, ASS/Clopidogrel-Therapie und einem Kollektiv unbehandelter Patienten. Weiter untersucht die Studie die Plättchenaggregation von Patienten mit den kardiovaskulären Risikofaktoren Nikotinkonsum, Depression und Diabetes mellitus. Es wurden Proben von insgesamt 598 Patienten mit koronarer Herzerkrankung und/oder arterieller Hypertonie mittels Vollblutaggregometrie analysiert. Dabei wurde die Agonisten-induzierte Plättchenaggregation (Adenosindiphosphat, Kollagen) durch die Zunahme der Impedanz (Ohm) quantifiziert. Die Daten wurden mit Vorliegen bzw. Fehlen der Medikation korreliert.
Nachfolgend werden die Eingangsfragen (siehe unter 2) der vorliegenden Promotionsschrift wie folgt spezifisch beantwortet: 1.) Die vorliegende Untersuchung zeigt eine signifikante Korrelation zwischen der Plättchenaggregation und der Thrombozytenzahl. Für die Laborparameter CRP, PTT, Quick, INR, Kreatinin, LDL, HDL, Cholesterin, und Triglyceride konnte keine signifikante Beeinflussung der Plättchenaggregation gezeigt werden. Dagegen war eine Korrelation zwischem dem Alter der Patienten und der Kollagen-induzierten Plättchenaggregation nachweisbar (p=0,008). Für das Geschlecht, den Vergleich zwischen Vene und Arterie und für die medikamentöse Therapie mit β-Blockern, Ca2+-Antagonisten, Nitraten, CSE-Hemmern, Digitalis, Diuretika, Vitamin-K-Antagonisten und Heparin, konnte keine signifiante Beeinflussung der Kollagen- und ADP-induzierten Plättchenaggregation gezeigt werden. 2.) Die Untersuchung der Plättchenaggregation von Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren ergab eine erhöhte Kollagen-induzierte Plättchenaggregation für das Patientenkollektiv Diabetes mellitus (26%, p=0,028) und Nikotinkonsum (23%, p=0,006) im Vergleich zum Normalkollektiv. Für die Untersuchungsgruppe Depression, zeigte sich im Vergleich mit dem Normalkollektiv eine erhöhte ADP-induzierte Plättchenaggregation (58%, p=0,004). 3.) Bei Patienten mit Diabetes mellitus und Nikotinkonsum zeigte sich ein schlechteres Ansprechen auf die Therapie mit ASS, ausgedrückt in einer signifikant erhöhten Kollagen-induzierten Plättchenaggregation für die Patienten mit ASS-Therapie und Diabetes mellitus (75%, p<0,001) oder Nikotinkonsum (46%, p=0,026). 4.) Als zentraler Befund der vorliegenden Untersuchungen zeigt sich eine verminderte Kollagen-induzierte Plättchenaggregation bei den Studienteilnehmern mit ARBs, ACE-Hemmern und ASS. Die Plättchenaggregation wurde unter der Therapie mit ARBs (33%, p<0,001), ACEHemmer (21%, p=0.009) und mit ASS (40%, p<0,001) signifikant reduziert. Für die ADPinduzierte Plättchenaggregation zeigte sich eine signifikante Reduktion der Plättchenaggregation unter der Therapie mit ASS/Clopidogrel (89%, p=0,024). Die Therapie mit einem ARB (27%, p=0,449) und mit einem ACE-Hemmer (25%, p=0,521) zeigte keine signifikante Reduktion der ADP-induzierten Plättchenaggregation. 5.) Die Verlaufsbeobhachtung nach Neueinstellung mit Valsartan zeigte nach 28 Tagen eine signifikant reduzierte Kollagen-induzierte Plättchenaggregation (36%, p=0,006). 6.) In einer in vitro-Messreihe zur Testung der möglichen Modulation der Plättchenaggregation durch die Rohsubstanz Valsartan konnte für äquivalente therapeutische Dosen sowohl für die Kollagen- wie für die ADP-induzierte Plättcheaggregation keine signifikante Beeinflussung gezeigt werden. Es konnte nur für unphysiologische Dosierungen von 100mg/l eine Beeinflussung beobachtet werden. 7.) Der Vergleich der Plättchenaggregation von Patienten mit ACE-Hemmer oder AT1-Blocker Therapie zeigt allenfalls einen Trend für eine stärkere Reduktion der Kollagen-induzierten Plättchenaggregation unter der Therapie mit einem AT1-Blocker (14%, p=0,116). 8.) Es zeigte sich für Patienten mit Diabetes mellitus und Therapie mit einem ARB eine signifikante Reduktion der Kollageninduzierten (43%, p=0,041) und der ADP-induzierten Plättchenaggregation (77%, p=0,005) im Vergleich zur Therapie mit ASS. Für die Therapie mit einem ACE-Hemmer konnte keine signifikante Reduktion im Vergleich zur Therapie mit ASS nachgewiesen werden. 9.) Die Therapie mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit Nikotinkonsum, zeigt eine signifikant reduzierte Kollagen-induzierte Plättchenaggregation (30%, p=0,022).
Zusammenfassend führt die Therapie mit ACE-Hemmern und AT1-Rezeptorantagonisten zu einer signifikanten Verminderung der Plättchenaggregation ex vivo. Das antithrombotische Potential der ACE-Hemmer und ARB könnte für die Reduktion der konsekutiven Thrombosen und der Progression atherosklerotischer Organleiden mitverantwortlich sein und so die Reduktion kardiovaskulärer Endpunkte miterklären. Die Therapie mit einem ACE-Hemmer oder ARB zeigt eine günstige Modulation der Plättchenaggregation bei Patienten mit Diabetes mellitus.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3017}
}

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