Simons, Jürgen: Eignung nährstoffreicher Substrate aus zentraler & dezentraler Abwasserbehandlung als Düngemittel. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-14608
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Abwasserrecycling sowie dezentrale Abwassersysteme gewinnen aufgrund zunehmender Ressourcenverknappung an Bedeutung. Durch die getrennte Erfassung von Urin besteht die Möglichkeit Urin als Dünger zu verwenden. In mehreren Freiland- und Gewächshausversuchen wurde daher das Düngepotential von Urin sowie neuartiger Produkte des Abwasserrecyclings mit Mineraldünger und/oder organischem Dünger verglichen. Des Weiteren wurden Vermikulturversuche zur Umsetzung menschlicher Fäkalien zu Kompost durchgeführt. Ansätze zur antibiotikafreien Nährstoffentfrachtung von Urin wurden in Zeolithversuchen überprüft. NH3- sowie N2O-Emissionsversuche zu Urin wurden sowohl im Freilandversuch als auch im Laborversuch erarbeitet.
Ergebnisse eines Gefäßversuch mit Welschem Weidelgras (Lolium multiflorum italicum) bzw. Rotklee (Trifolium pratense) zeigten, dass ein Großteil der getesteten Substrate bezüglich ihrer Düngewirkung mit Mineraldünger vergleichbar sind. Die Stickstoff-(N)-dünger zeigten gegenüber der Mineraldüngervariante keine signifikanten Unterschiede. Die Phosphor-(P)-dünger hingegen unterschieden sich sowohl in den Erträgen als auch in den Entzügen von der Mineraldüngervariante (Superphosphat): Fe gefällter Klärschlamm zeigte die niedrigste P-Verfügbarkeit (FeP: 5,2 %), Mg gefälltes Substrat die höchste (MAP-U-P: 104,7 %).
Die in Freilandversuchen ermittelte N-Verfügbarkeit von Urin lag in den Grünlandversuchen bei Urin/Rindergülle (50% NH4+ von jedem Substrat) bei einem Gülleäquivalent von 104,1 % und Urin bei 115,2 %. Signifikant niedrigere Erträge der Güllevariante gegenüber Urin erklärten sich aus den höheren NH3-Verlusten bei der Ausbringung. Die nach der Standard Comparison-Methode im Freiland gemessenen NH3-Emissionen der Urinvariante erreichten mit 3,5 kg N ha-1 (5,8 % des applizierten NH4-N) und das Urin/Güllegemisch mit 6,8 kg N ha-1 (11,8 %) signifikant niedrigere Ausbringverluste gegenüber der Güllevariante, die insgesamt 19,5 kg N ha-1 (32,5 %) in Form von NH3 verlor. Die Ackerlandversuche bestätigten ebenfalls eine gleichwertige Düngewirkung der Urinvariante gegenüber der Mineraldüngervariante (KAS).
Eine nahezu pharmakafreie Nährstoffentfrachtung wurde durch die Verwendung von Zeolith erreicht. 9 von 10 Pharmaka verblieben im Urin. Lediglich Tetracyclin wurde vom Zeolith aufgenommen. Die ausgesuchten Zeolithe reagierten ammoniumselektiv (NH4+>K+>Na+) wobei die Kationenaustauschkapazität bei der Anwendung mit Frischurin zu 96 % erreicht wurde.
Die Umsetzung menschlicher Fäkalien durch Vermikultur ist möglich. Aus hygienischen Gründen kann jedoch eine Eigenkompostierung zur Zeit nicht empfohlen werden. Hier ist weiterer Forschungsbedarf vorhanden. Eine Urinseparierung zur Verwendung als Dünger ist aus pflanzenbaulicher Sicht zu befürworten.

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