Mertens, Franz Michael: Räumliche Variabilität von Bodeneigenschaften mit Relevanz für das Verhalten von Herbiziden : ein Optimierungsansatz für den Präzisionspflanzenschutz. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-15888
@phdthesis{handle:20.500.11811/3266,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-15888,
author = {{Franz Michael Mertens}},
title = {Räumliche Variabilität von Bodeneigenschaften mit Relevanz für das Verhalten von Herbiziden : ein Optimierungsansatz für den Präzisionspflanzenschutz},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2008,
volume = 47,
note = {Ziel dieser im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 722 „Präzisionspflanzenschutz“ angefertigten Arbeit war es, die teilflächenspezifische Anwendung von Herbiziden durch die Einbindung von Bodeninformationen zu optimieren. Dazu wurden sowohl das Verhalten von Herbiziden im Boden am Beispiel von Isoproturon (IPU) als auch die schnelle und kostengünstige Erfassung der räumlichen Variabilität relevanter Bodeneigenschaften in Labor- und Feldversuchen untersucht.
Batchversuche mit 12 Böden der Versuchsschläge ergaben einen hoch signifikanten Zusammenhang (r2 = 0,98) zwischen der Sorption von IPU und dem Gehalt an organischem Kohlenstoff (Corg) im Boden. Durch einen Gefäß-Vegetationsversuch konnte ebenso ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Corg-Gehalt der Böden und der Wirksamkeit von IPU gezeigt werden, wobei in Abhängigkeit des Corg-Gehaltes die Aufwandmenge ohne Wirksamkeitsverlust teilweise bis auf ein Sechstel reduziert werden konnte. Im Feldversuch wurde nach einer praxisüblichen IPU-Behandlung innerhalb der Versuchsflächen kein Zusammenhang zwischen dem Gesamtgehalt (Aceton-Extraktion) und den Bodeneigenschaften festgestellt. Die IPU-Konzentration in der Bodenlösung (CaCl2-Extraktion) zeigte hingegen tendenziell eine negative Beziehung zum Corg-Gehalt. Nach Applikation im Herbst wurde eine Verlagerung bis in 30 cm Tiefe nachgewiesen. Dabei wurde tendenziell eine positive Beziehung zum Sandgehalt beobachtet. Die Versuche mit IPU belegen, dass eine Berücksichtigung des Corg-Gehaltes und der Körnung bei einer teilschlagspezifischen Herbizidapplikation sinnvoll ist.
Zur Erfassung des Corg-Gehaltes in Böden wurden spektrometrische Messverfahren untersucht. Im Labor konnten die Corg-Gehalte von Bodenproben mit der Aufnahme der Spektren im nahinfraroten Bereich (940-1680 nm) gut vorhergesagt werden. Diese Vorhersagen verbesserten sich bei der Erweiterung des spektralen Bereiches (sichtbar und nahinfrarot; 350 - 2500 nm). Die besten Ergebnisse lieferte die kombinierte Aufnahme der Spektren des nah- und mittelinfraroten Bereiches (1250 - 16650 nm). Im Feld wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Spektren des flugzeuggestützten Sensors „HyMap“ (400 - 2500 nm) und den Corg-Gehalten nachgewiesen.
Zur Kartierung der Körnung und des Profilaufbaus wurde die scheinbare elektrische Leitfähigkeit (ECa) mit dem Sensor EM38 erfasst. Es wurden hoch signifikante Korrelationen zu den Tongehalten, aber auch teilweise zu den Schluff- und Sandgehalten gefunden. Bei geschichteten Böden konnte ebenfalls eine signifikante Beziehung zur Mächtigkeit der Lößbedeckung beobachtet werden. Alle Beziehungen waren allerdings schlagspezifisch, sodass für eine Vorhersage der Eigenschaften aus der ECa eine lokale Kalibration notwendig ist. Der Vergleich mit traditionellen Bodenkarten, Orthofotos und Ertragskarten zeigte die Vorteile der hohen räumlichen Auflösung der ECa-Messung gegenüber der traditionellen Kartierung, die kleinräumige Bodenunterschiede weniger gut erfassen konnte. Für den Präzisionspflanzenschutz ist eine Kombination aus ECa-Messung und konventioneller Bodenaufnahme der beste Weg.
Als mögliche Anwendung der Ergebnisse für den Präzisionspflanzenschutz wurde aus Daten der räumlichen Heterogenität der Corg-Gehalte eines Versuchsschlages Karten der Sorptionsfähigkeit und der Wirksamkeit von IPU bei 50 % der vollen Aufwandmenge erstellt. Aus der ECa-basierten Karte der Schichtung konnte die Verteilung des Leachingrisikos für einen Versuchsschlag abgeleitet werden. Daneben konnte aus der ECa-basierten Tongehaltskarte eine räumlich hochaufgelöste Karte zur Umsetzung der Anwendungsauflagen für IPU erstellt werden. Diese Beispiele verdeutlichen das große Potenzial der Einbindung der räumlichen Variabilität von Bodeneigenschaften in das Konzept des Präzisionspflanzenschutzes.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3266}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright