Keßler, Malgorzata Ilona: Psychosoziale Beratung in der Pränataldiagnostik : Erleben der Beratung in Abhängigkeit von soziodemographischen und schwangerschaftsbezogenen Faktoren. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-13783
@phdthesis{handle:20.500.11811/3745,
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author = {{Malgorzata Ilona Keßler}},
title = {Psychosoziale Beratung in der Pränataldiagnostik : Erleben der Beratung in Abhängigkeit von soziodemographischen und schwangerschaftsbezogenen Faktoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2008,
note = {Die vorliegende Untersuchung ist Teil einer prospektiven Studie, die im Rahmen des Projektes „Wissenschaftliche Begleitung der Modellprojekte, Psychosoziale Beratung vor, während und nach Pränataldiagnostik an den Standorten Bonn, Düsseldorf und Essen“ stattfand und durch das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde. Die Ergebnisse basieren auf Daten, die durch die psychosoziale Beraterin im Rahmen des Beratungsgesprächs erhoben wurden und auf Angaben der Patientinnen wenige Tage nach dem stattgefundenen Beratungsgespräch.
An der Untersuchung nahmen 155 Patientinnen teil, die eine psychosoziale Beratung nach pränataldiagnostischen Untersuchungen in Anspruch nahmen, wobei in den meisten Fällen ein pathologischer fetaler Befund vorlag.
Bezüglich der soziodemographischen Parameter der Studienteilnehmerinnen ergab sich folgendes Bild: das durchschnittliche Alter der 155 Patientinnen betrug 32,5 Jahre, fast alle lebten in einer festen Beziehung, fast die Hälfte der Frauen hatten mittleres und ca. ein Drittel hohes Bildungsniveau, über 70 % der Frauen waren berufstätig. Über 90 % der Studienteilnehmerinnen waren deutsche Staatsangehörige, fast 80 % der Patientinnen gehörten einer Religion an. Die meisten der untersuchten Frauen wurden zwischen der 15. und 24. SSW beraten (im Durchschnitt in etwa der 20. SSW). Bei etwa der Hälfte der Patientinnen handelte es sich um die erste Schwangerschaft, über ein Drittel der Frauen hatten mindestens eine Fehl- bzw. Totgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch in der Anamnese.
Die überwiegende Mehrzahl der Patientinnen, die nach Pränataldiagnostik meist mit einem pathologischen Befund ihres ungeborenen Kindes konfrontiert wurden und sich zum Zeitpunkt der psychosozialen Beratung in der Phase der Entscheidungsfindung für das Austragen oder einen Abbruch der Schwangerschaft befand, war durch eine Vielzahl psychopathologischer Symptome stark belastet. Dazu zählten vor allem Grübeln, starke Niedergeschlagenheit, ausgeprägte Verzweiflung und Unwirklichkeitsgefühle, welche auf das Vorliegen einer psychischen Ausnahmesituation hindeuten.
Die Zufriedenheit mit der stattgefundenen psychosozialen Beratung war bei der überwiegenden Mehrzahl der Studienteilnehmerinnen sehr hoch (fast 90 %). Sie erlebten viel Verständnis seitens der Beraterin und fanden, dass alle wichtigsten Themen in der Beratung angesprochen wurden. Viele der Betroffenen stellten eine Verbesserung des eigenen Befindens durch das Gespräch fest und würden anderen Frauen in der gleichen Situation ebenfalls eine solche Beratung empfehlen.
Zu den am häufigsten als hilfreich empfundenen Aspekten in der Beratung gehörten das Besprechen, wie der Abschied vom Kind gestaltet werden kann, die Aufklärung über den Schwangerschaftsabbruch, das persönliche Verständnis der Beraterin und der „neutrale Platz“ in der Beratung, aber auch der „Raum“ für Gefühle in der Beratung, Besprechen der Zukunftsperspektiven und das Angebot weiterer Unterstützungsmöglichkeiten.
Die Ergebnisse der hier vorgenommenen Untersuchung zeigten, dass die psychosoziale Beratung im Allgemeinen eine hohe Akzeptanz bei den betroffenen Frauen fand. In der differenzierten Analyse zeigte sich, dass für bestimmte Gruppen von Frauen die Beratung eine besonders wichtige Rolle spielte.},

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