Gnida, Christine Constanze: Einfluss der homozygoten und heterozygoten Faktor-V-Leiden-Mutation auf die Ergebnisse funktioneller Protein-S-Assays. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15443
@phdthesis{handle:20.500.11811/3784,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15443,
author = {{Christine Constanze Gnida}},
title = {Einfluss der homozygoten und heterozygoten Faktor-V-Leiden-Mutation auf die Ergebnisse funktioneller Protein-S-Assays},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2008,
note = {Die Bestimmung des Protein S ist ein unverzichtbarer Bestandteil in der Thrombophiliediagnostik. Die funktionelle Protein-S-Bestimmung ist neben dem gesamten und freien Protein S wesentlicher Bestandteil der Protein-S-Diagnostik. Leider ist das Testprinzip störanfällig, insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer APC-Resistenz.
Die hier durchgeführten Untersuchungen basieren auf der Arbeitshypothese, dass auf Grund des koagulometrischen Messprinzips der funktionellen Protein-S-Bestimmung Gerinnungsstörungen, die mit dem Protein-C/S-System interferieren, Einfluss auf die funktionelle Protein-S-Bestimmung nehmen. Die FVL-Mutation beeinflusst die Bestimmung dahingehend, dass sie durch den verzögerten Abbau des Faktor Va zu einer erhöhten Gerinnungsbereitschaft führt, in vitro also zu einer relativ kürzeren Gerinnungszeit, die sich als falsch niedrige Protein-S-Aktivität niederschlägt. Erwartungsgemäß dürfte der Effekt der FVL-Mutation sich nur bei der funktionellen, nicht aber bei der immunologischen Protein-S-Bestimmung bemerkbar machen, weswegen immunologische Methoden (ELISA) und funktionelle Tests in dieser Arbeit miteinander verglichen wurden.
Für die Untersuchungen des Einflusses auf die funktionelle Protein-S-Bestimmung wurden zwei kommerziell erhältliche Tests verwendet (STA®clot der Fa. Roche Diagnostics und Protein S Ac der Fa. Behring), die beide ein aPTT-basiertes Messprinzip verwenden. Für die Untersuchung wurden Patienten mit homozygoter FVL-Mutation (n=46) und Patienten mit heterozygoter FVL-Mutation (n=46) mit n=46 Kontrollpersonen ohne FVL-Mutation (Wildtyp) alters- und geschlechtsgebunden gematcht.
In der vorliegenden Untersuchung konnte die Beeinflussung der koagulometrischen Protein-S-Bestimmung durch die FVL-Mutation mit hoher Signifikanz nachgewiesen werden. Dabei stellte sich weiterhin heraus, dass der Genotyp der FVL-Mutation einen „Dosiseffekt“ auf die funktionelle Protein-S-Bestimmung hatte: Bereits die heterozygote FVL-Mutation wirkte sich durch deutlich verminderte funktionelle Protein-S-Parameter aus. Diese Tendenz war bei der homozygoten FVL-Mutation noch deutlicher ausgeprägt und im Vergleich zu der Wildtyp-Gruppe hochsignifikant. (Wildtyp vs. FVL heterozygot ohne Antikoagulation p<0,001 (Roche und Behring), mit Antikoagulation p<0,01 (Roche), p<0,05 (Behring), Wildtyp vs. FVL homozygot ohne und mit Antikoagulation p<0,0001 (Roche und Behring)) Es konnte ebefalls gezeigt werden, dass bei der immunologischen Bestimmung des gesamten und freien Protein S mittels ELISA keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Subgruppen (FVL heterozygot, FVL homozygot und Wildtyp) bestanden. Im T-Test für unverbundene Stichproben wurde das Signifikanzniveau von p<0,05 nicht erreicht.
Zusammenfassend gibt es derzeit für Patienten mit FVL-Mutation keine sichere Methode zur funktionellen Protein-S-Bestimmung. Bei alleiniger funktioneller Bestimmung des Protein S besteht in diesem Patientenkollektiv die Gefahr der Überdiagnose eines thrombophilen Kombinationsdefektes.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3784}
}

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