Kolzem, Brigitte: Auswirkungen der Polkörperdiagnostik auf die nachfolgende Kryokonservierung im Vorkernstadium : Korrelation der Ergebnisse bei verschiedenen Kryokonservierungsmethoden. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-16838
@phdthesis{handle:20.500.11811/3820,
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title = {Auswirkungen der Polkörperdiagnostik auf die nachfolgende Kryokonservierung im Vorkernstadium : Korrelation der Ergebnisse bei verschiedenen Kryokonservierungsmethoden},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = jul,

note = {Bei der Polkörperdiagnostik handelt es sich um ein Verfahren, welches im Rahmen einer assistierten Reproduktion einen indirekten Nachweis auf eine mütterliche Chromosomenfehlverteilung in der menschlichen Eizelle erbringt.
Als Grundlage unserer Studie diente ein Patientenkollektiv der Frauenklinik der Universität Bonn, bei dem in 191 Behandlungszyklen an 74 Patientinnen eine Polkörperdiagnostik an Eizellen durchgeführt wurde. Untersucht wurde der Unterschied zwischen Eizellen, die direkt nach der Diagnose im Frischzyklus kultiviert und transferiert wurden und solchen, die nach der Diagnose für eine spätere Verwendung zunächst mit verschiedenen Methoden (Slowverfahren versus Vitrifikation) kryokonserviert wurden (Kryozyklus). Untersuchungsparameter waren in Abhängigkeit des Alters, der Herkunft der Eizellen und der Kryokonservierungsmethode die Embryonal-Entwicklung und nach erfolgtem Embryotransfer die Schwangerschaftsrate.
Im ersten Teil der Studie konnten wir hochsignifikant auffällige Ergebnisse bei der Gegenüberstellung der gesamten Kryokonservierungsgruppe (Slowverfahren und Vitrifikation) mit den Frischzyklen bezüglich der serologischen und klinischen Schwangerschaftsrate zugunsten der Frischzyklusgruppe verzeichnen.
Als einen der Gründe sehen wir das jüngere Durchschnittsalter der Frischzyklusgruppe und die unterschiedliche Anzahl der transferierten Embryonen pro Zyklus (in den Frischzyklen wurden mindestens zwei Embryonen pro Transfer und beim Kryoverfahren in den meisten Zyklen nur ein Embryo pro Transfer übertragen). Als weiteren hauptsächlichen Grund sehen wir den durch die Polkörperentnahme permanent induzierten Defekt in der Zona pellucida, der zu kryobiologischen Veränderung in der Eizelle führen kann. Ebenfalls können die Kryoprotektoren (z. B. Saccharose) durch ihren Dehydrierungseffekt Energieträger und Zellorganellen in Mitleidenschaft ziehen.
Beim Vergleich der Kryozyklen zeigte sich bei der serologischen Schwangerschaftsrate ein Vorteil für die Vitrifikationsgruppe wobei es in der gesamten Kryokonservierungsgruppe zu keiner klinischen Schwangerschaft und damit zu keiner Geburt eines Kindes kam. Zahlenmäßig zeigten sich bei der Vitrifikation nach dem Auftauen weniger degenerierte Eizellen, aber dafür mehr, in der weiteren Entwicklung, arretierte Eizellen als bei dem vergleichenden Slowverfahren, jedoch ohne statistische Signifikanzen.
Im Anschluss beobachteten wir im zweiten Teil unserer Studie die Blastomerenentwicklung und Qualität in drei Alterskategorien unterteilt.
Die Gesamtauswertung erbrachte in allen untersuchten Prüfgrößen, in der mittleren und in der höchsten Alterskategorie, ein hochsignifikant auffälliges Ergebnis zugunsten der Frischzyklusgruppe, wobei die jüngsten Vergleichsgruppen keine Signifikanzen zeigten.
Die mit dem Slowverfahren kryokonservierten Eizellen zeigten einen konstanteren Entwicklungsverlauf als die vitrifizierten Eizellen. Die vitrifizierten Eizellen hingegen zeigten nach dem Auftauen zunächst eine leichte Wachstumsverzögerung, wiesen jedoch nach 48 Stunden ein leicht gesteigertes Wachstumsverhalten auf, so dass sie sogar am Ende der Entwicklungsbeobachtung bessere Resultate beim Entwicklungsverlauf von Tag 2 auf Tag 3 zeigten als die Slow-Vergleichsgruppe.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass mit Hilfe eines neuen, „modifizierten Slow- (m-slow-) Verfahrens“ in drei Zyklen sechs Eizellen kryokonserviert wurden, aber aufgrund zu geringer Fallzahlen keine generelle Bewertung im Vergleich zu den oben angeführten Verfahren möglich war. In dieser Untersuchungsreihe kam es zur Geburt eines Kindes, so dass wir das m-slow Verfahren, laut unserer derzeitigen Datenlage, zur Kryokonservierung von Vorkerneizellen nach vorausgegangener Polkörperdiagnostik empfehlen können.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3820}
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