Siebenhaar, Arno Mark Robert: Validität des Procalcitonin als Marker von Inflammation und Infektion bei Intensivpatienten. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-17767
@phdthesis{handle:20.500.11811/3852,
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year = 2009,
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note = {In der Diagnostik septischer Krankheitsbilder findet das 1984 erstmals sequenzierte Polypeptid Procalcitonin (PCT) zunehmend klinische Anwendung. Ein Anstieg der Blutkonzentrationen dieses Laborparameters wird insbesondere bei Krankheitsverläufen mit einer ausgedehnten bakteriellen Streuung wie Peritonitiden und infizierten nekrotisierenden Pankreatitiden beobachtet, aber auch ausgedehnten Pneumonien und Polytraumata. Stärkster auslösender Reiz für die PCT-Synthese ist das Endotoxin.
Diese Dissertation behandelt die Fragestellung, in welchem Maß die PCT-Blutwerte in ihrem Verlauf ein Infektionsgeschehen widerspiegeln, und in welchem Verhältnis sie zu anderen etablierten Parametern der Sepsisdiagnostik (insbesondere CRP und IL-6) stehen. Weiterhin erfolgt eine detaillierte Untersuchung jener Fälle, die nach dem derzeitigen Stand der Literatur ungewöhnliche Verläufe der PCT-Werte zeigen.
In die Studie wurden 100 Patienten der operativen Intensivstationen der Universitätsklinik Bonn eingeschlossen. Über einen Zeitraum von im Mittel 11 Tagen (2 bis 40 Tage) wurden täglich die Blutkonzentrationen von Procalcitonin (PCT), C-Reaktivem Protein (CRP), Interleukin-6 (IL-6), Laktat, Leukozyten- und Thrombozytenzahl bestimmt. Es wurden täglich die klinischen Scores „Multiple Organ Failure“ (MOF) und „Sequential Organ Failure Assessment“ (SOFA) ermittelt, zu Studienbeginn zusätzlich der „Acute Physiology, Age and Chronic Health Evaluation II“ (APACHE II) Score. Klinische Ereignisse und mikrobiologische Daten wurden als Kontext zu den erhobenen Parametern ausgewertet.
Im Vergleich der Parameterverläufe zeigt sich eine hohe Korrelation der PCT-Werte mit den IL-6 Werten des Vortages sowie mit den CRP-Werten des gleichen Tages. Es besteht ebenfalls ein deutlicher Zusammenhang zu den Punktwerten der klinischen Scores MOF und SOFA sowohl des gleichen Tages als auch des Vortages. Zwischen den Maximalwerten der PCT-Konzentrationen jedes einzelnen Verlaufs und denen von IL-6 sowie MOF- und SOFA-Score besteht eine hoch signifikante Korrelation. Im Vergleich von PCT zu den Maximalwerten von CRP und der Leukozytenzahl ist ebenfalls ein signifikanter, wenn auch statistisch weniger ausgeprägter Zusammenhang nachweisbar. Der maximale PCT-Wert im Rahmen der Studie liegt bei 273,9 ng/ml.
Abweichend von der Betrachtung der Gesamtheit aller Patienten zeigen sich Fälle, bei denen in Anbetracht des klinischen Krankheitsverlaufs unerwartet niedrige PCT-Werte zu messen waren. Insbesondere bei schweren Pneumonien und abdominellen Infektionen als vorherrschenden Ursachen eines Multiorgandysfunktionssyndroms (MODS), waren bei 22 Patienten nur gering erhöhte PCT-Werte messbar. Andererseits wurden Verläufe mit Persistenz der PCT-Konzentrationen über mehrere Tage auf deutlich erhöhtem Niveau beobachtet, wenn Infektionsfoci als Ursache einer systemischen Inflammation mit persistierender Bakteriämie nicht ausreichend saniert werden konnten. Hier erweisen sich die Parameter IL-6 und CRP als weniger aussagekräftig in Bezug auf den Verlauf des septischen Krankheitsbildes im Vergleich zu PCT.
Zusammenfassend kann gezeigt werden, dass in vielen Fällen ein deutlicher Zusammenhang zwischen den PCT-Werten im Blut und dem Verlauf eines bakteriell bedingten septischen Entzündungsgeschehens besteht. Einzelfälle mit ungewöhnlichen PCT-Werteverläufen werden in der Studie beschrieben.},

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