Eisenführ, Beate: Psychische Traumatisierung als Einflussfaktor auf die Entstehung von Wundheilungsstörungen. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-17794
@phdthesis{handle:20.500.11811/3854,
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title = {Psychische Traumatisierung als Einflussfaktor auf die Entstehung von Wundheilungsstörungen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
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note = {Einleitung: Aus der Literatur ist bekannt, dass aktuelle psychische Belastung die Wundheilung verschlechtert. Einzelbeobachtungen ließen jedoch darauf schließen, dass auch frühere belastende Lebensereignisse (z. B. psychische Traumatisierung in der Kindheit) zu aktuellen Wundheilungsstörungen führen können. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob ein statistischer Zusammenhang besteht zwischen Wundheilungsstörungen einerseits und Traumatisierung bzw. belastenden Erlebnisse im gesamten bisherigen Leben andererseits.
Methode: 14 Patienten mit Wundheilungsstörungen (Untersuchungsgruppe) und 22 Patienten mit unauffälliger Wundheilung (Kontrollgruppe), die sich in der Alters- und Geschlechterverteilung nicht signifikant unterschieden, wurden in einem biographischen Interview auf das Vorliegen und das Ausmaß psychisch belastender Erlebnisse untersucht. Dieses wurde mit dem Kölner Trauma-Inventar ausgewertet. Neben der Gesamtbelastung durch traumatische Erlebnisse (Traumabelastungsscore) wurden auch protektive und korrektive Faktoren erfasst. Außerdem wurden die meisten Patienten mit Fragebögen auf traumaassozieerte, depressive und allgemeine psychopathologische Symptomatik sowie Alexithymie untersucht (PTSS 10, SCL-90-R, TAS-20).
Ergebnisse: Die statistische Auswertung der Ergebnisse zeigte signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. So wiesen die Patienten mit Wundheilungsstörungen eine höhere lebensgeschichtliche Belastung durch potentiell traumatische Erlebnisse, insbesondere im Bereich der Ursprungsfamilie, auf als Patienten der Kontrollgruppe. Sie verfügten über weniger protektive Faktoren (z. B. konstante, liebevolle primäre Bezugsperson in der Kindheit) und weniger korrektive Faktoren (d. h. Hilfe im Umgang mit belastenden Situationen) als die Patienten der Kontrollgruppe. Außerdem wiesen sie eine stärker ausgeprägte Depressivität und ein höheres Maß an Alexithymie auf als die Kontrollpersonen. Kein Unterschied zeigte sich dagegen in der aktuellen traumaassoziierten Symptomatik und der allgemeinen psychopathologischen Symptomatik.
Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt Hinweise darauf, dass auch länger zurückliegende psychische Belastung/Traumatisierung, die nicht ausreichend verarbeitet werden konnte, die aktuelle Wundheilung verschlechtern kann. Pathophysiologisch nachvollziehbar erscheint dies über eine Veränderung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse (HPA-Achse) mit Störung der Regulation der Cortisolausschüttung und nachfolgender Beeinträchtigung der Wundheilung. Denkbar wäre, dass Patienten mit Wundheilungsstörung von Gesprächsangeboten im Rahmen einer psychosomatischen/psychotherapeutischen Mitbehandlung profitieren könnten und sich dadurch sowohl die psychische Situation als auch die Wundheilung verbessern könnte.},

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