Pfeifer, Thomas: Die Sicherung des Atemweges bei der perkutanen dilatativen Tracheotomie : Intubationslarynxmaske versus Endotrachealtubus. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-18984
@phdthesis{handle:20.500.11811/3883,
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author = {{Thomas Pfeifer}},
title = {Die Sicherung des Atemweges bei der perkutanen dilatativen Tracheotomie : Intubationslarynxmaske versus Endotrachealtubus},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = nov,

note = {Zur Entwöhnung vom Beatmungsgerät langzeitbeatmeter Patienten wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert perkutane dilatative Tracheotomieverfahren etabliert. Als Atemwegssicherung während einer Dilatationstracheotomie wird in der Regel ein Endotrachealtubus verwendet. Dies beinhaltet einige Nachteile: Der Tubus muss auf Glottisebene zurückgezogen werden, es besteht kein sicherer Aspirationsschutz mehr und die Gefahr der akzidentellen Extubation ist groß. Während des Punktionsvorganges kann sowohl Tubus als auch Bronchoskop beschädigt werden. Bei Verwendung einer Larynxmaske als Atemwegssicherung während der Dilatationstracheotomie sind diese Nachteile minimiert. Die Intubationslarynxmaske ist eine Modifikation einer klassischen Larynxmaske, worüber mit einem normalen Endotrachealtubus intubiert werden kann. Sie könnte bei einer Dilatationstracheotomie nicht nur die Vorteile der klassischen Larynxmaske bieten, sondern es besteht ein zusätzliches Maß an Sicherheit, da jederzeit endotracheal reintubiert werden kann.
Wir untersuchten in einer prospektiven randomisierten Studie die Anwendung der Intubationslarynxmaske als alternative Atemwegssicherung im Vergleich zum Endotrachealtubus während einer Dilatationstracheotomie.
53 Patienten der interdisziplinären Intensivstation des DRK Krankenhauses Neuwied, die zum Weaning elektiv tracheotomiert wurden, konnten über einen Zeitraum von 14 Monaten in die Studie eingeschlossen werden. In die Tubus-Gruppe wurden 27, in die Intubationslarynxmasken-Gruppe 26 Patienten randomisiert. Zu Beginn der Tracheotomie (Applikation des Lokalanästhetikums) und zum Ende der Tracheotomie (Platzierung der Trachealkanüle) wurde eine Blutgasanalyse entnommen, sowie die Beatmungs- und hämodynamischen Parameter protokolliert.
Bei allen Patienten wurde die Dilatationstracheotomie erfolgreich durchgeführt. Relevante Komplikationen traten nicht auf. In der Intubationslarynxmasken-Gruppe konnte auf den zusätzlichen Helfer zur manuellen Tubusfixation verzichtet werden. In allen Fällen konnte die Intubationslarynxmaske gut platziert werden, bei sieben Patienten musste nach Reklination des Kopfes aufgrund einer zu großen Leckage reintubiert werden, was via Intubationslarynxmaske in allen Fällen gelang. Die Operationszeit war in der Intubationslarynxmasken-Gruppe kürzer, das Atemminutenvolumen fiel in dieser Gruppe während der Tracheotomie ab. In beiden Gruppen fiel der Sauerstoffpartialdruck ab. Der Kohlendioxidpartialdruck stieg in beiden Gruppen an, in der Tubus-Gruppe signifikant. Der Beatmungsspitzendruck war in der Intubationslarynxmasken-Gruppe signifikant niedriger.
Die Intubationslarynxmaske stellt sich in dieser Studie als sichere Alternative zur Atemwegssicherung während einer Dilatationstracheotomie dar, aufgrund der methodischen Probleme kann jedoch keine uneingeschränkte Empfehlung für die Intubationslarynxmaske als bevorzugte Atemwegssicherung während einer Dilatationstracheotomie ausgesprochen werden.
Vorteile der Intubationslarynxmaske während einer Dilatationstracheotomie im Vergleich zum Endotrachealtubus sind die gute bronchoskopische Übersicht, ein sehr geringes Risiko, das Bronchoskop zu beschädigen, reduzierter Personalaufwand, bessere Kohlendioxidelimination, Risikominimierung in Bezug auf den Verlust des Atemweges und die jederzeit bestehende Möglichkeit der Reintubation.},

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