Hentschel, Klaus Heiko: Perkutane Nephrolitholapaxie an einem Krankenhaus der Regelversorgung : Analyse der Behandlungsdaten von 2001 bis 2005. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-19153
@phdthesis{handle:20.500.11811/3894,
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author = {{Klaus Heiko Hentschel}},
title = {Perkutane Nephrolitholapaxie an einem Krankenhaus der Regelversorgung : Analyse der Behandlungsdaten von 2001 bis 2005},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = nov,

note = {In der vorliegenden Arbeit wurden 158 Perkutane Nephrolitholapaxien, welche zwischen 2001 und 2005 in einem Krankenhaus der Regelversorgung durchgeführt wurden, retrospektiv ausgewertet. Die Indikation zur Operation wurde bei Steinen ≥ 20 mm, nach fehlender Desintegration durch ESWL und zusätzlich bestehendem Harnabfluss-hindernis gestellt. Insgesamt wurden 131 Patienten (59 Frauen, 72 Männer) therapiert. 138 Eingriffe stellten Primärbehandlungen, 20 Operationen Folgetherapien dar. Am häufigsten wurden Nierenbeckensteine und Kelchsteine therapiert. Die mittlere Steingröße lag bei 20,3 mm. Einschließlich der transurethralen Einlage eines Ureter-Katheters, der Punktion des Nierenhohlsystems und der eigentlichen Steintherapie mittels sonographischer Desintegration und simultaner Absaugung der Desintegrate betrug die durchschnittliche Operationszeit 83 Minuten. Die Rate an Major-Komplikationen betrug 5 %, darunter fanden sich eine fulminante Lungenembolie, freie abdominale Flüssigkeit mit nachfolgender Laparotomie sowie die postoperative intensivmedizinische Therapie. Minor-Komplikationen fanden sich in 11 % der Operationen. Im postoperativen Verlauf trat bei etwa einem Sechstel der Patienten eine Harnwegsinfektion auf. Nach 138 Primärbehandlungen waren 94 Patienten (68,1 %) steinfrei. Bei 24 der 44 Patienten mit Reststeinen wurden weitere, minimal-invasive Eingriffe durchgeführt. Diese konnten aber nicht die Steinfreiheitsrate der Primärbehandlungen erzielen. Letztlich konnten 102 (73,9 %) Patienten steinfrei aus der stationären Behandlung entlassen werden. Der Effektivitätskoeffizient nach Clayman betrug 61,4 %. Die Steinanalyse ergab Mischsteine in über der Hälfte (63 %) der untersuchten Steine, als Monomineral traten am häufigsten Whewellit-Steine (23 %) auf. Die erzielten Ergebnisse sind gut mit denen anderer Untersuchungen vergleichbar. Da das eigene Patientenkollektiv bei relativ niedriger Steinfreiheit durch eine geringe Anzahl von Wiederholungsbehandlungen charakterisiert ist, können die verglichenen Arbeiten eine ähnliche Behandlungseffektivität aufweisen. Dabei muss aber auf eine bisher fehlende Standardisierung von Behandlungsparametern hingewiesen werden. Ein theoretisches physikalisches Modell kann den Vorgang der Steindesintegration und –entfernung simulieren. Dieses zeigt, dass mit steigender Zahl notwendiger Desintegrationsschritte die Desintegrationszeit exponentiell zunimmt. Ein effektiver Desintegrationsmechanismus kann diese Zeit erheblich verkürzen. Für die Steinentfernung muss berücksichtigt werden, dass der Durchmesser des Instrumentes die Absaugzeit in vierter Potenz beeinflusst. Mit der perkutanen Nephrolitholapaxie steht ein minimal-invasives, effektives und komplikationsarmes Verfahren in der Therapie größerer Steine des oberen Harntraktes zur Verfügung. Da auch in routinierter Hand ernste Komplikationen möglich sind, ist eine indikationsgerechte Anwendung zu fordern. Eine vollständige Steinfreiheit ist das Ziel der Primärbehandlung. Auch kleine Reststeine können symptomatisch werden oder Nukleus eines Rezidivsteinwachstums sein. Der Begriff der klinisch insignifikanten Reststeine sollte daher nicht mehr verwendet werden. Folgeeingriffe besitzen zum einen eine geringere Effektivität und vergrößern zum anderen die Invasivität des Verfahrens. Die Wahl des Instrumentariums sollte deshalb auf die Steinlast abgestimmt werden. Ein theoretisches physikalisches Modell kann dabei Hilfestellung geben, muss aber durch praktische Untersuchungen und Erfahrungen weiter vertieft werden. Große Bedeutung besitzt eine suffiziente ambulante Steinmetaphylaxe, durch welche ein Großteil von Harnsteinrezidiven verhindert werden könnte.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3894}
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