Vesper, Sabine: Strategien der Kooperation in der lösungsfokussierten Kurztherapie von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-17120
@phdthesis{handle:20.500.11811/3967,
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title = {Strategien der Kooperation in der lösungsfokussierten Kurztherapie von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = may,

note = {Die Arbeit untersucht die Strategien der Kooperation in kurztherapeutischen Gesprächen. Die Methoden der Gesprächs- und Diskursanalyse wurden auf den glatten, konfliktfreien Verlauf der Gespräche angewendet. Die Ergebnisse und Vorgehensweisen in kurztherapeutischen Gesprächen werden als Strategien der Kooperation im theoretischen Teil dargestellt und im analytischen Teil untersucht. Den Grundlagen der Diskursanalyse entsprechend, die den Interaktionsprozess in authentischen Gesprächen untersucht, beschäftigt sich ein Teil der Arbeit mit der Notation von Gesprächen. Analysedaten sind Protokolle (aus Büchern von Berg und de Shazer 2004, 1994 und 2008) und eigene Transkripte von Videoaufnahmen (Berg 2000) nach dem Modell von GAT (Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem, Selting u.a. 1998).
Die Arbeit zeigt auf, wie sich in dieser indirekt direktiven Gesprächsform Klienten und Therapeuten im ritualisierten Handlungsschema bewegen. Es wird dargestellt, wie Indirektheit und Konfliktfreiheit durch Strategien der Therapeuten gewährleistet werden. Diese stabilisieren Lösungsmuster und lassen potentielle Konfliktmuster gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Ergebnis der Analysen sind folgende Strategien:
1. Die Gestaltung von Gesprächsbeginn und -beendigung mit ihren Musterpositionen zeigt, wie die Lösungsfokussiertheit schon vor dem eigentlichen Thema beginnt und bis zum Schluss beibehalten wird.
2. Der glatte Ablauf der Gespräche wird durch den Einsatz von Metakommunikation im Handlungsschema gewährleistet. Metakommunikation wird als Mk 1 (von den Therapeuten) verwendet, um die Gespräche zu strukturieren und als Mk 2 (von Klienten und Therapeuten), um darauf einzugehen, was und wie etwas gesagt wird.
3. Das in diesem Gesprächstyp dominante Frage- Muster der Therapeuten wird in seinen verschiedenen Funktionen zur Informationsgewinnung, Gesprächsstrukturierung und Steuerung des Sprecherwechsels analysiert. Ein Fragemuster wird jeweils bis zu seinem Abschluss untersucht, d.h. wenn die Antwort in präferierter Form erfolgt und die durch die Frage erzeugten Leerstellen zufriedenstellend füllt.
4. Die Analyse der Beachtung und Verletzung der Maximen von Grice konzentriert sich auf die Wundersequenz und die Skalenfrage. An Beispielen wird gezeigt, wie die Therapeuten einerseits drei der vier Maximen verletzen, um z.B. vom Problem zur Lösung lenken zu können, andererseits die Kooperation gewährleisten. Die Maxime der Qualität findet dabei stete Beachtung; ein Streit um die "Wahrheit" ist in diesem Gesprächstyp nicht vorgesehen.
Die Gesprächsstrategien der Therapeuten ermöglichen Konfliktfreiheit und Kooperation trotz Perspektivendivergenzen. Klienten und Therapeuten sind in diesem Gesprächstyp gemeinsam bereit, sich in das eingeschränkte lösungsfokussierte Handlungsschema zu begeben, das Handlungsspielräume im Rahmen des vorgegebenen "Drehbuches" ermöglicht. Auf diese Weise entsteht eine verschachtelte hierarchische Gesprächsstruktur. Die Handlungsspielräume der Klienten bewegen sich auf hierarchieniedriger Ebene.},

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