Görtz, Andreas: Auftreten der Fusarium-Kolbenfäule im Maisanbau in Deutschland und Maßnahmen zur Vermeidung der Mykotoxinbelastung in Maiskörnern. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-19300
@phdthesis{handle:20.500.11811/4183,
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author = {{Andreas Görtz}},
title = {Auftreten der Fusarium-Kolbenfäule im Maisanbau in Deutschland und Maßnahmen zur Vermeidung der Mykotoxinbelastung in Maiskörnern},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = jan,

note = {In einem zweijährigen Monitoring wurden bundesweit 84 Körnermais-Proben auf Fusarium-Befall und Mykotoxinbelastung untersucht. Dreizehn Fusarium-Arten wurden als Erreger der Fusarium-Kolbenfäule identifiziert. Im Jahr 2006 dominierten die Arten F. verticillioides, F. graminearum und F. proliferatum, 2007 F. graminearum. Die mittlere Fusarium-Befallshäufigkeit lag im Jahr 2006 bei 32,4 %, die maximale Befallshäufigkeit bei 99,7 %. In der Vegetationsperiode 2007 wurden ein mittlerer Fusarium-Befall von 21,7 % und eine maximale Befallshäufigkeit von 64 % ermittelt. Kornproben aus beiden Vegetationsperioden waren häufig mit Deoxynivalenol, 3-Acetyldeoxynivalenol und 15-Acetyldeoxynivalenol (15-AcDON) belastet. Fumonisin-Kontaminationen wurden 2006 in 16 Kornproben, 2007 nie quantifiziert. Zearalenon (ZON) wurde 2006 in 27 %, 2007 in 93 % der Kornproben nachgewiesen. Mehrfach wurden in beiden Jahren Belastungen mit Nivalenol (NIV), Moniliformin (MON), Beauvericin (BEA) und Enniatin B ermittelt. Belastungen mit den Typ A-Trichothecenen T-2-Toxin, HT-2-Toxin oder Acetoxyscirpenol waren selten.
Die Witterungsbedingungen beeinflussten das Arten- und Mykotoxinspektrum der Fusarium-Kolbenfäule: Hohe Temperaturen zur Blüte und Kornbildung förderten den Befall mit F. verticillioides bzw. F. proliferatum sowie die Fumonisin-Belastung. Moderate Witterungsbedingungen verstärkten den Befall mit F. graminearum und F. subglutinans sowie die Akkumulation von 15-AcDON, ZON und NIV in Maiskörnern. MON- bzw. BEA-Belastungen waren in warmen Vegetationsperioden auf den Befall Fumonisin-produzierender Arten, in gemäßigten Vegetationsperioden auf F. avenaceum und F. subglutinans zurückzuführen.
In mehrjährigen Feldversuchen wurde der Effekt Azol-haltiger Saatgut- und Sprossbehandlungen auf Fusarium-Befall und Mykotoxinbelastung von Maiskörnern untersucht. Azol-haltige Saatgutbehandlungen verzögerten die Ausbreitung des Fusarium-Befalls im Maisstängel, besaßen aber keine Wirkung gegen die Fusarium-Kolbenfäule. Azol-haltige Sprossbehandlungen zur Blüte bzw. Kornbildung gewährleisteten eine Minimierung des Fusarium-Befalls und der Mykotoxinbelastung der Maiskörner. Dabei hatten Kolben-nahe Fungizidapplikationen eine größere Wirkungssicherheit als horizontale Fungizidbehandlungen oberhalb der Maispflanzen.
Die praxisübliche Trocknung von Körnermais minimiert die weitere Mykotoxinbildung während der Lagerung, da sie die Vitalität von Fusarium spp. im Korn verringert. Bau- und Betriebsbedingt reduzierte die Durchlauftrocknung die Vitalität von Fusarium spp. effizienter als eine Satztrocknung. Die Fusarium-Arten F. verticillioides und F. graminearum unterschieden sich in ihrer Widerstandskraft gegenüber dem Trocknungsprozess. Die Ergebnisse zum Auftreten der Fusarium-Kolbenfäule und der daraus resultierenden Mykotoxinbelastung verdeutlichen die Notwendigkeit der Etablierung von Maßnahmen zur Vermeidung der Mykotoxinbelastung in Maiskörnern. Erstmalig wurde ein häufiges Auftreten Fumonisin-produzierender Arten im Maisanbau in Deutschland beschrieben. Die Ergebnisse zum Einfluss der Witterungsbedingungen auf Befallsintensität und Mykotoxinbelastung verbessern unser Verständnis der Epidemiologie von Fusarium-Arten und weisen auf eine umweltabhängige Mykotoxinbildung in den Körnern hin. Die mehrjährigen Feldversuche zum Einfluss Azol-haltiger Saatgut- und Sprossbehandlungen belegen die Wirksamkeit von Fungizidapplikationen als Maßnahme eines integrierten Pflanzenschutzes zur Bekämpfung der Fusarium-Kolbenfäule.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4183}
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