Krämer, Jörn: Modell zur Simulation der Seuchenausbreitung und zur Abschätzung damit verbundener Schäden - dargestellt am Beispiel der Maul- und Klauenseuche. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-23475
@phdthesis{handle:20.500.11811/4231,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-23475,
author = {{Jörn Krämer}},
title = {Modell zur Simulation der Seuchenausbreitung und zur Abschätzung damit verbundener Schäden - dargestellt am Beispiel der Maul- und Klauenseuche},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = nov,

note = {Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) können große finanzielle Schäden hervorrufen. Zur Schaffung eines risikokonformen Verhaltens von Tierhaltern bestehen in der Europäischen Union Diskussionen über die Einrichtung einer öffentlich subventionierten, umfassenden Pflichtversicherung. Die Beurteilung geeigneter Instrumente des Risiko- bzw. Krisenmanagements setzt Einblick über das potenzielle Schadenausmaß der MKS voraus. Dieses lässt sich aufgrund des seltenen Auftretens und der großen Variabilität der MKS nicht aus der Schadenhistorie ableiten. Alternativ bietet sich der Einsatz von stochastischen Simulationsmodellen an. Ziel der vorliegenden Arbeit ist deshalb die Entwicklung eines agentenbasierten Simulationsmodells zur Abschätzung der Schadenpotenziale der MKS.
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst das Risiko aus der MKS. Dazu zählen diverse direkte und indirekte Übertragungswege. Zudem gehören zu den Einflussfaktoren die Politikmaßnahmen wie Keulung und Sperrung von Betrieben. Der Identifikation von Risikofaktoren folgt die Darstellung von Instrumenten zur Bewältigung der finanziellen Konsequenzen aus dem Auftreten der MKS. Die Bewertung der derzeitigen Situation in der EU zeigt, dass die installierten Maßnahmen zur Risikobewältigung zu Fehlanreizen führen. So verringert die EU-Entschädigungspraxis die Motivation zur Verdachtsmeldung von Seuchenfällen und fördert zudem den als riskant geltenden Tierhandel im Seuchenfall.
Das entwickelte agentenbasierte Simulationsmodell ist in zwei Module segmentiert. Im ersten Modellabschnitt erfolgt dabei die Simulation von Seuchenausbreitung und Seuchenbekämpfung. Das Modell berücksichtigt unterschiedliche Kontaktarten von rinder- und schweinehaltenden Betrieben bei der Seuchenausbreitung, wobei es sich insbesondere durch die Tourenplanung für Kontakte des Personen- und Fahrzeugverkehrs auszeichnet. Weiter können ferner Verhaltensänderungen nach der erstmaligen Seuchenentdeckung – in Abhängigkeit zur Entschädigungspraxis - abgebildet werden. Die Seuchenentdeckung löst im Modell die Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen aus, deren finanzielle Konsequenzen im zweiten Modellmodul quantitativ erfasst werden. Die betrachteten Schadenstypen umfassen die Tierverluste und Schäden aus der Betriebsunterbrechung sowie finanzielle Verluste aus Vermarktungsverboten. Die Modellanwendung für zwei Landkreise mit 4.600 Betrieben zeigt die Reduzierung des Gesamtschadens bei einer umfassenden Entschädigungspraxis. Zudem verdeutlichen die Modellergebnisse die hohe Schadenvarianz und die Möglichkeit hoher Gesamtschäden infolge eines MKS-Ausbruches. Infolge der oftmals geringen Datenbasis besteht aber Forschungsbedarf zur Quantifizierung der Übertragungswahrscheinlichkeiten der MKS und zur Betrachtung weiterer Kontaktwege.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4231}
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