Der Lastenausgleich im Spiegel der zeitgenössischen deutschen Presse 1949 bis 1979

Abstract

Der Lastenausgleich für Flüchtlinge und Vertriebene in der Bundesrepublik nach 1945 war eine der umfagreichsten Umverteilungsakrtionen in der Wirtschaftsgeschichte. Die Arbeit untersucht, wie diese Umverteilung durch das Soforthilfegesetz und das Lastenausgleichsgesetzt 1949 bis 1979 in den Leitmedien kommentiert wurde. In einem zweiten Teil wird die neu auflebende Aufarbeitung der Thematik Flucht und Vertreibung in Medien, Belletristik und Fachliteratur im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts exemplarisch untersucht. <br /> Das Ergebnis der Textanalyse zeigt, dass trotz des groß angelegten programms relativ wenig kommentiert wurde und das Interesse im Laufe der 50er Jahre schnell nachließ. Die Meinung der Medien fiel trotz der vielen Konfliktlinien (Bewertung der Verluste, sozialer/quotaler Ausgleich) recht einheitlich aus.<br /> Für den zweiten Teil ergab die Untersuchung, dass die Thematisierung von Flucht und Vertreibung v.a. im TV in der Kommentierung stark kritisiert wird. Besonders die Emotionalisierung, das Weglassen historischer Kontexte und ein Hang zur Viktimisierung der Deutschen stieß in den Kommentaren auf Kritik.