Schmidt, Christoph: Die beta-adrenerge Modulation der Amygdala-Aktivität durch Propranolol während der Perzeption emotionaler Gesichtsausdrücke : eine pharmakologische fMRT-Studie. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-21546
@phdthesis{handle:20.500.11811/4330,
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author = {{Christoph Schmidt}},
title = {Die beta-adrenerge Modulation der Amygdala-Aktivität durch Propranolol während der Perzeption emotionaler Gesichtsausdrücke : eine pharmakologische fMRT-Studie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = jul,

note = {Ziel der vorliegenden Studie war es durch die pharmakologische Manipulation mittels oraler Einzelgabe von 40 mg des nicht selektiven beta-Adrenozeptor-Antagonisten Propranolol den Einfluss des beta-noradrenergen-Signalweges auf das Reaktivitätsmuster der menschlichen Amygdala während der Perzeption dynamisch präsentierter emotionaler Gesichtsausdrücke zu untersuchen. Hierzu wurde in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit „within-subject“-Design funktionelle Magnetresonanztomographie mit zytoarchitektonischen probabilistischen Karten kombiniert, um die Effekte der Reduktion der noradrenergen Neurotransmission bei gesunden Probanden auf die einzelnen Subregionen der Amygdala zu untersuchen. Es wurde gezeigt, dass relativ zu Placebo unter der Medikation Propranolol die Reaktionen der linken Amygdala auf alle präsentierten Gesichtsausdrücke (neutrale, fröhliche und angsterfüllte) vermindert werden konnten. Unter den Amygdala-Subregionen wurde die linke basolaterale Amygdala als die Region identifiziert, in der sich die Modulation durch Propranolol auswirkt. Um zwischen regionalen Medikationseffekten auf die neuronale Aktivität und globalen Effekten auf das blood-oxygen-level-dependent-Signal (BOLD-Signal) im Sinne einer Veränderung der zerebralen Hämodynamik zu differenzieren, wurden außerdem die Charakteristika der relativen Signalveränderungen des primär visuellen Kortex analysiert. Diese Analyse demonstriert, dass Propranolol neben der Beseitigung der neuronalen Antworten der basolateralen Amygdala keine messbaren Effekte auf die Prozessierung der Stimuli innerhalb des primär visuellen Kortex ausgeübt hat. Daher weisen diese Ergebnisse daraufhin, dass Propranolol die neurochemischen bzw. neurophysiologischen Prozesse während der Perzeption emotionaler Gesichtsausdrücke zentral zu modulieren vermag und nicht über eine globale Veränderung des blood-oxygen-level-dependent-Signals (BOLD-Signals) per se seine Wirkung entfaltet. Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse, dass dem Neurotransmitter Noradrenalin und dessen Wirkung über beta-Adrenozeptoren an der Amygdala eine Schlüsselrolle in der Modulation der allgemeinen Reaktivität (Sensitivität) und Spezifität der menschlichen basolateralen Amygdala zukommt. Damit stellt die vorliegende Studie sowohl für die klinisch beobachteten Effekte bei der sekundären Prävention von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) als auch für die anxiolytischen Effekte von Propranolol eine Verbindung zu der biologischen Basis her. Die beta-noradrenerge Modulation der Amygdala kann somit als Schlüsselziel innerhalb der neurochemischen Verschaltung von Angst angesehen werden.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4330}
}

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