Böhme, Anna Franziska: Das Verhältnis von Universitäts- und Anstaltspsychiatrie in Bonn zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-25698
@phdthesis{handle:20.500.11811/4812,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-25698,
author = {{Anna Franziska Böhme}},
title = {Das Verhältnis von Universitäts- und Anstaltspsychiatrie in Bonn zu Beginn des 20. Jahrhunderts},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = dec,

note = {Die medizinhistorische Fachliteratur beschreibt für das beginnende 20. Jahrhundert eine deutschlandweite Trennung zwischen der Anstalts- und der Universitätspsychiatrie. In den hier vorliegenden Untersuchungen wurde diese vorherrschende Meinung anhand des lokalen Beispiels Bonn für den Zeitraum von der Eröffnung der universitären Nervenklinik 1908 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 überprüft und das Verhältnis zwischen der psychiatrischen Universitätsklinik und der Provinzialanstalt Bonn untersucht. Als Grundlage hierfür dienten zeitgenössische Quellen, wie Verwaltungsberichte der beiden Institutionen, Vorlesungsverzeichnisse, Dissertationsverzeichnisse oder Biographien. Zudem wurden die im Archiv Brauweiler noch im Original vorliegenden Krankenakten beider Institutionen ausgewertet. Dabei konnte herausgearbeitet werden, dass in Bonn, bedingt durch eine räumliche Nähe und insbesondere eine gemeinsame ärztliche Leitung, eine enge organisatorische und verwaltungstechnische Zusammenarbeit zwischen der psychiatrischen Universitätsklinik und der Provinzialanstalt Bonn bestand. In beiden Institutionen wurde wissenschaftlich geforscht. Zudem dienten nicht nur die Patienten der Klinik, sondern auch die Anstaltspatienten der universitären Lehre. Allerdings setzte die räumliche Nähe auch eine besondere Rechtfertigung für den Neubau der universitären Nervenklinik voraus. Der Klinikgründer und Inhaber des psychiatrischen Lehrstuhls, Alexander Westphal, argumentierte hierfür mit einer Verbesserung der universitären Lehre und Forschung durch Ausweitung des behandelten Krankheitsspektrums infolge des Klinikbaus. Westphal wollte in diesem Rahmen auch neurologische Krankheiten behandeln, um das sich damals selbstständig entwickelnde Fach Neurologie in der Psychiatrie festzuhalten. Hieraus resultierten deutliche Unterschiede in den Schwerpunkten der behandelten Krankheitsbilder. Während die Anstalt vor allem Patienten mit Schizophrenien, affektiven Störungen und Suchterkrankungen behandelte, konzentrierte sich die Nervenklinik eher auf Patienten mit psychosomatischen und neurologischen Krankheiten. Langzeitpatienten gab es in der Klinik, im Gegensatz zur Anstalt, nicht. Zudem konnte eine Darstellung der Verlegungspraxis zwischen den beiden Häusern zeigen, dass verhaltensauffällige Patienten aus der Klinik in die Anstalt überwiesen wurden.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4812}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright