Käter, Sarah: Praktische Untersuchungen zur kindgerechten Modifikation der hygienischen Händedesinfektion. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-30651
@phdthesis{handle:20.500.11811/5217,
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author = {{Sarah Käter}},
title = {Praktische Untersuchungen zur kindgerechten Modifikation der hygienischen Händedesinfektion},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = dec,

note = {Hintergrund: Die Händedesinfektion ist ein wichtiger Bestandteil der Infektionsprävention. Wenn die Notwendigkeit dazu besteht, sollten auch Kinder angeleitet werden, das Referenzverfahren der Hygienischen Händedesinfektion durchzuführen. Da dieses Verfahren in keinster Weise den kognitiven und motorischen Fähigkeiten sowie den verhaltenspsychologischen Besonderheiten von Kindern entspricht, wurde ein kindgerechtes modifiziertes Verfahren der Händedesinfektion entwickelt und auf seine Wirksamkeit überprüft.
Methode: Das modifizierte Verfahren der Händedesinfektion beinhaltete die Reduktion der Schrittanzahl von 6 auf 3, der Einreibezeit auf 15 sec und der Desinfektionsmittelmenge von 2 x 3 ml auf 1 x 3 ml. Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde zum einen mit Hilfe eines UV-Koffers überprüft, der die Benetzungslücken an den Händen von Erwachsenen und Kindern visualisierte. Zum anderen erfolgte ein praxisnaher Versuch mit Erwachsenen in Anlehnung an die DGHM-Standardmethode, um die Wirksamkeit des Verfahrens bezüglich der Keimreduktion zu überprüfen. Neben der herkömmlichen Applikationsform des Desinfektionsmittels durch einen Spender – hier simuliert durch eine Multipette – wurde auch die Applikation mit Hilfe des berührungslosen Händedesinfektionsgerätes „Steripower“ getestet.
Ergebnisse: In der Testreihe mit dem UV-Koffer zeigte sich bei den Erwachsenen eine nahezu gleichwertige Anzahl von Benetzungslücken bei beiden Verfahren, Unterschiede existierten nur in der Lokalisation. Keines der beiden Verfahren konnte vollständig benetzte Hände vorweisen. Bei den Kindern zeigte das modifizierte Verfahren weniger Benetzungslücken sowie eine bessere kognitive und motorische Umsetzungsfähigkeit. 2 Kinder erreichten mittels des modifizierten Verfahrens vollständig benetzte Hände, das Referenzverfahren wies bei jedem Kind Benetzungslücken auf. Bei der Versuchsreihe in Anlehnung an die DGHM-Standardmethode erzielte das Referenzverfahren bei beiden Applikationsformen signifikant höhere Keimreduktionen (Mittelwert der Reduktionsfaktoren: 3,92 log10-Stufen mit Multipette; 4,08 log10-Stufen mit Steripower-Gerät) als das modifizierte Verfahren (Mittelwert der Reduktionsfaktoren: 3,12 log10-Stufen mit Multipette; 3,62 log10-Stufen mit Steripower-Gerät). Beim modifizierten Verfahren war eine geringere Variationsbreite in der Keimreduktion festzustellen und es lieferte bessere Ergebnisse mit Hilfe des Steripower-Gerätes.
Diskussion: Bezüglich der Testreihe mit dem UV-Koffer scheint eine Reduktion des Referenzverfahrens auf 3 Schritte möglich und sinnvoll. Dagegen zeigte die Versuchsreihe in Anlehnung an die DGHM-Standardmethode eine Überlegenheit des Referenzverfahrens, so dass die Modifikation der Einreibezeit auf 15 sec und/ oder der Desinfektionsmittelmenge auf 1 x 3 ml nicht ausreichend erscheint. Das Steripower-Gerät stellte sich als interessante Alternative besonders für das modifizierte Verfahren dar. Bisher wurde bei allen Untersuchungen einer der wichtigsten Parameter bezüglich der Effizienz der Hygienischen Händedesinfektion, nämlich die Compliance, vernachlässigt. Kinder, die in der Lage sind, die Händedesinfektion durchzuführen ohne an ihrer Komplexität zu scheitern, gewinnen an Motivation, die die Compliance und somit die Händedesinfektion nur fördern kann.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5217}
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