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Literarische Präsenz- und Unmittelbarkeitseffekte
Evidenzverfahren in den Arbeiten Rolf Dieter Brinkmanns

dc.contributor.advisorGeulen, Eva
dc.contributor.authorZier, Tobias
dc.date.accessioned2020-04-17T18:30:20Z
dc.date.available2020-04-17T18:30:20Z
dc.date.issued10.12.2012
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/5244
dc.description.abstractDie Darstellungen von Gegenwart, Unmittelbarkeit und Präsenz werden in den literarischen Arbeiten von Rolf Dieter Brinkmann in der vorliegenden Studie mit Hilfe von Evidenzverfahren erklärt. In zwei verschiedenen Aggregatzuständen, denen der Transparenz und der Störung, sind jene Verfahren in der Lage, das „Aufscheinen der Präsenz im Augenblick“ (Rüdiger Campe) in unterschiedlicher Weise zu konzeptualisieren.
Evidenzverfahren in der Tradition der antiken Rhetorik sorgen meist für eine transparente Vergegenwärtigung des Medialisierten durch das ,Vor-Augen-Führen‘ und die Veranschaulichung des Abwesenden (Augenzeugentopos), die den Blick auf das Signifikat zu lenken im Stande sind. Evidenzverfahren, die medienadäquat agieren, ziehen die ,medienvergessene‘ oder transparente Karte.
Das Medialisierte ist darauf quasi-ontologisch aufgrund von gewohnheitsmäßiger und problemloser Mediennutzung zu erkennen. Man hat es also bei transparenten Evidenzkonzepten mit einer Gegenüberstellung von unsichtbaren Inszenierungsprozessen und sichtbaren Präsenzeffekten zu tun. Stets geht es um die Sichtbarkeit des Signifikats in der anschaulichen Gegenständlichkeit der semantischen Evidenz und Klarheit. Mit Rolf Dieter Brinkmann könnte man von einem Film in Worten sprechen.
Daneben ist es hingegen auch möglich Präsenz und Unmittelbarkeit mit Mitteln der Störung herzustellen. Die über die Abweichung von „der semiotischen Normalitätserwartung“ (Aleida Assmann) funktionierenden Präsenzeffekte setzen auf die Mechanismen der Störung normierter Mediennutzung. Einmal versuchen sie quantitativ, dann aber auch qualitativ, Evidenz jenseits der herkömmlichen Medienverwendung herzustellen. Durch störungsindizierte Techniken kann die eigene Wahrnehmungssituation bewusst werden, sodass nicht das erzählte Geschehen im Augenblick aufscheint, sondern die Medialität und Gemachtheit der Vermittlung. Die Unsichtbarkeit der Inszenierungsprozesse von transparenten Evidenzverfahren, die im Präsenzeffekt des instantanen Aufscheinens verschwinden, stehen einer Verschleierung von Sinn und Bedeutung gegenüber, die aufgrund der „Abweichung von der Norm“ einer semantischen, grammatikalischen, typografischen etc. Konvention und einer „Verstörung der medialen Fläche“ (beide: Boris Groys) Sinn und Bedeutung in ritualisierten Formen verweigert. Die „Rhetorik der unmittelbaren Evidenz“ funktioniert bei der „wilden Semiose“ (beide: Assmann) über den Kommunikationsbruch und damit über eine medieninadäquate Verwendung von Sprache, Schrift oder Bild.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectRolf Dieter Brinkmann
dc.subjectEvidenzverfahren
dc.subjectPräsenz
dc.subjectUnmittelbarkeit
dc.subjectpresence
dc.subjectimmediacy
dc.subjectevidence
dc.subject.ddc800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
dc.titleLiterarische Präsenz- und Unmittelbarkeitseffekte
dc.title.alternativeEvidenzverfahren in den Arbeiten Rolf Dieter Brinkmanns
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-30755
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID3075
ulbbnediss.date.accepted29.05.2012
ulbbnediss.fakultaetPhilosophische Fakultät
dc.contributor.coRefereeCollini, Patrizio


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