Seifert, Ilja: Charakterisierung einer operativen Lernkurve der Nierentransplantation an einem Ausbildungszentrum. - Bonn, 2013. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-33852
@phdthesis{handle:20.500.11811/5501,
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title = {Charakterisierung einer operativen Lernkurve der Nierentransplantation an einem Ausbildungszentrum},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2013,
month = dec,

note = {Hintergrund: Die Nierentransplantation ist die Therapie der Wahl bei drohender oder bestehender terminaler Niereninsuffizienz. Die operative Lernkurve für diesen Eingriff ist bisher unzureichend anhand klinischer Daten untersucht. Im Zusammenhang damit steht die Diskussion über eine erforderliche Mindestfallzahl zur sicheren Durchführung des Eingriffs angesichts der großen Anzahl der Transplantationszentren in Deutschland mit z.T. nur wenigen Eingriffen pro Jahr.
Methoden: Wir haben alle zwischen 1985 und 2010 an der Universitätsklinik Bonn durchgeführten Leichennierentransplantationen retrospektiv untersucht. Es wurden 437 Operationen von 21 verschiedenen Operateuren durchgeführt mit einem follow up von 0 bis 138 Monaten und einem medianen follow up von 65 Monaten. Die Operateure wurden in 5 Erfahrungsgruppen eingeteilt (1-10, 11-20, 21-30, 31-40, über 40 Operationen). Exemplarisch separat betrachtet werden drei Operateure mit der zahlenmäßig größten Expertise. Als Parameter zur Untersuchung der operativen Lernkurve wählten wir die Operationszeit, Anastomosenzeit, Komplikationsrate, Revisionsrate und die 1–Jahres–Transplantatfunktion.
Resultate: Die Operationszeit betrug zwischen 75 und 780 min. mit einer mittleren Dauer von 185,32 min. Die benötigte Operationszeit und die Anastomosenzeit (von anfangs 65 min. auf durchschnittlich 40 min) nahm im Laufe der Ausbildung kontinuierlich ab. In 23 % der Fälle traten revisionsbedüftige Situationen auf. Häufigste Ursachen waren Hämatome (30 %), Lymphozelen (22 %) und Probleme an den Gefäßanastomosen (15,6 %). Die Häufigkeit der Komplikationen nahm ebenfalls im Verlauf der Ausbildung ab (unter 10 % in Erfahrungsgruppe 5). In der Transplantatfunktion zeigte sich kein signifikanter Unterschied in den verschiedenen Erfahrungsgruppen.
Schlussfolgerungen: Die Nierentransplantation stellt auch an einem Ausbildungszentrum mit 20-40 Operationen pro Jahr ein sicheres Therapiekonzept mit exzellenten Langzeitergebnissen dar. Die Operationsdauer nimmt im Verlauf der Ausbildung ab, ebenso die Komplikationsraten. Die Transplantatfunktion ist in allen Gruppen ähnlich. Ein Plateau der operativen Lernkurve ist bei etwa 30 Operationen zu erwarten. Höhere Fallzahlen erzeugen nicht automatisch eine bessere operative Qualität. Auch Zentren mit verhältnismäßig geringer Fallzahl – in unserem Fall die Universitätsklinik Bonn – können überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5501}
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