Kothe, Lisa: Analyse technologisch bedingter Veränderungen phenolischer Verbindungen in Kakao und Kakaoprodukten mit LC-MS und Kapillarelektrophorese. - Bonn, 2013. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-34170
@phdthesis{handle:20.500.11811/5563,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-34170,
author = {{Lisa Kothe}},
title = {Analyse technologisch bedingter Veränderungen phenolischer Verbindungen in Kakao und Kakaoprodukten mit LC-MS und Kapillarelektrophorese},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2013,
month = dec,

note = {Kakao und Kakaoprodukte zeichnen sich durch hohe Gehalte an phenolischen Verbindungen aus, insbesondere geprägt von Catechinen und Procyanidinen. Der Verzehr von Kakaoprodukten wird mit diversen positiven physiologischen Effekten auf den menschlichen Organismus verbunden, welche meistens in Bezug zum Herz-Kreislauf-System stehen. Die technologischen Prozesse bei der Kakaoverarbeitung verändern das Spektrum der phenolischen Verbindungen stark. Die Veränderungen beinhalten Konzentrationsänderungen und strukturelle Modifikationen, wodurch möglicherweise ein Einfluss auf die Bioverfügbarkeit der betreffenden Substanzen resultiert. Die Zusammenhänge zwischen der Prozessführung und den Veränderungen der phenolischen Verbindungen sind noch wenig untersucht und waren Forschungsziel dieser Arbeit.
Ein fermentierter Kakao wurde mit Fourier-transformations-Ionenzyklotronresonanz- und Ionenfallen-Massenspektrometrie analysiert, um die Komplexizität des Spektrums an phenolischen Verbindungen aufzuzeigen. Die Abhängigkeit der Veränderungen von den technologischen Parametern wurde in verschiedenen Verarbeitungsstufen von Kakao für Flavanole, N-Phenylpropenoyl-L-Aminosäuren und Quercetinglykoside mit Flüssigchromatographie und Kapillar-elektrophorese analysiert. Dafür wurden im Technikumsmaßstab Kakaobohnen bei verschiedenen Temperatur-Zeit-Kombinationen geröstet und eine Schokolade hergestellt. Weitere Proben waren unfermentierte und fermentierte Kakaobohnen sowie Kakaopulver unterschiedlicher Alkalisierungsgrade. Dabei sollten die jeweils kritischen Prozessschritte identifiziert und Unterschiede in der Stabilität, innerhalb und zwischen den verschiedenen Verbindungsklassen, aufgezeigt werden. Die Untersuchung der Epimerisierungsreaktion der Catechine war dabei von besonderem Interesse und wurde auch auf Procyanidine ausgeweitet.
Die massenspektrometrische Analyse der phenolischen Verbindungen von fermentierten Kakaobohnen aus Java führte zur Charakterisierung von insgesamt 216 verschiedenen Substanzen. Insbesondere in der Gruppe der Flavanole konnten diverse Substanzen aus der Literatur bestätigt aber auch neue vorläufig identifiziert werden. In dieser Hinsicht könnten weitere Analysen klären, ob diese Substanzen für Kakaobohnen bestimmter Sorten oder Herkünfte spezifisch sind.
In den verschiedenen Proben der Kakaoverarbeitung wurden zwischen den phenolischen Substanzklassen unterschiedliche Stabilitäten in Bezug auf die Verarbeitungsprozesse festgestellt. Der Polymersiationsgrad von Flavanolen verändert sich zugunsten geringer polymerisierter Oligomere. Zudem wurden für dimere und trimere Procyanidine Profilverschiebungen, analog zur Epimerisierung der Catechine, festgestellt. Die Deoligomerisierungen und Epimerisierungen können das Flavanolprofil im resultierenden Kakaoprodukt maßgeblich verändern. Der Einfluss dieser Veränderungen auf die Bioverfügbarkeit ist unklar und bedarf weiterer Forschung.
Das Ausmaß von Konzentrationsänderungen und Epimerisierungen kann durch die Wahl der Röstparameter und der Kakaobohnen beeinflusst werden. So wiesen beispielsweise die Kakaobohnen von der Elfenbeinküste kaum Verluste in den analysierten Flavanolen auf. Zur Identifizierung ursächlicher Faktoren sind weitere Untersuchungen mit einer größeren Anzahl an vollständig charakterisierten Proben (z.B. Herkunft, Sorte, chemische Zusammensetzung) notwendig
N-Phenylpropenoyl-L-Aminosäuren zeigen durch die Kakaoverarbeitung auch Verluste, jedoch bleiben die Konzentrationsverhältnisse der Substanzen zueinander bei allen untersuchten Verarbeitungsprozessen unverändert. Mit dieser Verbindungsklasse ist möglicherweise eine Prüfung auf Authentizität von Kakaoprodukten möglich.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5563}
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