Frieden, Luc: Züchterische Möglichkeiten zur Reduktion von geschlechtsbedingten Geruchsabweichungen am Schlachtkörper von männlichen, unkastrierten Mastschweinen. - Bonn, 2013. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-34599
@phdthesis{handle:20.500.11811/5571,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-34599,
author = {{Luc Frieden}},
title = {Züchterische Möglichkeiten zur Reduktion von geschlechtsbedingten Geruchsabweichungen am Schlachtkörper von männlichen, unkastrierten Mastschweinen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2013,
month = dec,

volume = 166,
note = {In der europäischen Union soll bis 2018 die operative Ferkelkastration ohne Anästhesie verboten werden. Neben der Immunokastration und der Kastration unter Betäubung ist die Ebermast eine attraktive Alternative. Eine umfassende Ausdehnung dieses Verfahrens ist jedoch aufgrund des Ebergeruchs, der hauptsächlich durch das Pheromon Androstenon und das Bakterienabbauprodukt Skatol verursacht wird, problematisch. Vor diesen Hintergrund waren die Hauptziele dieser Arbeit, den Anteil an Ebern mit Ebergeruch in aktuellen Schweinepopulationen zu quantifizieren und die züchterischen Möglichkeiten zur Reduktion des Anteils an geruchsbelasteten Eber zu untersuchen. Um diese Fragen zu beantworten, wurden 1010 Eber der Linie Piétrain × Kreuzungssau in fünf deutschen Prüfstationen, leistungsgeprüft. Hierbei wurden die Versuchfaktoren Haltung (Einzel, Gruppe), Saison (Sommer, Winter) und Schlachtgewicht (85 kg, 95 kg) variiert.
Wie in vielen Sensorikstudien üblich, wurden Eber mit einem Gehalt von 250 ng bzw. 500 ng oder alternativ 150 ng Skatol bzw. 2000 ng Androstenon je g Fett einer Gruppe mit erhöhtem Risiko für Ebergeruch zugeordnet. Unter Verwendung dieser Grenzwerte wurden 48,1 bzw. 39,6 % der Eber in die Risikogruppe eingestuft. Die für Skatol strengere und für Androstenon liberalere Grenzwertziehung neuerer Studien bedingt, dass Skatol für den höheren Anteil an risikobelasteten Tieren verantwortlich ist. Die Zucht gegen Ebergeruch ist erfolgsversprechend, da beide Leitkomponenten, wie die Ergebnisse der eigenen Untersuchung zeigen, einen hohen Erblichkeitsgrad (Androstenon: 0,6; Skatol: 0,4) aufweisen. Ein spezifisches Problem bei der Zucht gegen Androstenon stellt dabei die zu erwartende unerwünschte Beziehung des Androstenons zu den Merkmalen der maternalen Fruchtbarkeit dar. Dieser Antagonismus war in der untersuchten Piétrain-Population mit Ausnahme der unerwünschten Korrelation von Androstenon zu Erstferkelalter (rg = -0,44), nur schwach nachweisbar. Somit erscheint die Selektion gegen Androstenon nur in Vaterlinien realisierbar. Um die Auswirkungen einer Selektion gegen Ebergeruch zu quantifizieren, wurden Zuchtplanungsberechnungen mit Hilfe der Indextheorie durchgeführt. Dabei wurde als Informationsquelle des Ebergeruchs alternativ drei Szenarien unterstellt: a) labortechnische Analyse von Androstenon und Skatol, b) subjektive Erfassung durch Testpersonen im Schlachthof, c) Anwendung der Genomischen Selektion. Nach den Ergebnissen dieser Simulationsstudie dauert es bei den Varianten "a" und "c" bei der Vaterlinie 4 Generationen, um den Anteil Eber mit über 1000 ng Androstenon je g Fett von 50 auf 5 % zu reduzieren. Bei der Mutterlinie ist dieser Zeitraum deutlich länger (bis zu 9 Generationen), insbesondere dann wenn hohe negative Beziehungen zwischen maternaler Fruchtbarkeit und Androstenon (rg = |0,3|) unterstellt werden. Szenario "b" erbrachte nur vergleichsweise geringe Zuchterfolge. Dieses Ergebnis zeigt, dass eine Zucht gegen Ebergeruch in Mutterlinien derzeit nur schwer umsetzbar ist.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5571}
}

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