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Dramaturgie als Geometrie
Schau-Spiele Georg Büchners

dc.contributor.advisorSchneider, Helmut J.
dc.contributor.authorRuvio, Dino Gaspare
dc.date.accessioned2020-04-18T15:07:01Z
dc.date.available2020-04-18T15:07:01Z
dc.date.issued04.12.2013
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/5591
dc.description.abstractGeorg Büchners Dramen sind Schau-Spiele, denen die Spuren des Theaters eingeschrieben sind und die dieses selbst – als Medium – in den Blick rücken. Dabei sieht sich der Zuschauer einer impliziten Dramaturgie ausgesetzt, als deren Subjekt und Objekt er gleichermaßen erscheint. Büchners Theater kennzeichnet ein geometrischer Abbildungsdiskurs (Roland Barthes), der auf der Ausschnitthaftigkeit von Welt und Bühne beruht. Ausgehend von dieser Prämisse verfolgt die vorliegende Untersuchung das Projekt einer Dramaturgie als Geometrie. Prägender Gedanke ist der Körper des Schauspielers und seine Aktionen im Bild-Raum der Bühne. Den Schwerpunkt der Betrachtungen bildet Danton's Tod, Dreh- und Angelpunkt sind hier die Fenster- und Guillotine-Szenen, die einen symbolischen Verweiszusammenhang kennzeichnen, der sich auf die theatrale Kommunikationssituation beziehen lässt. Leitend ist dabei der Gedanke einer dramaturgischen Vermessung von Spiel, Körper und Raum im Kontext der Guckkastenbühne und des eng an sie gekoppelten Dispositivs der vierten Wand. In Büchners Revolutionsdrama markieren Fenster, Guillotine und das Guckkastenfenster der Bühne schließlich eine assoziationsträchtige Schnittfläche im Verhältnis des Zuschauers zum theatralen Spiel. Mit seiner Behandlung der Bühne als Bildfläche und -raum kann Danton's Tod als dramaturgisches Modell Leonce und Lena sowie Woyzeck (kontrastierend) gegenübergestellt werden. Im Ganzen unternimmt die Arbeit eine Verortung der Schauspiele Büchners im Kontext der Guckkastenbühne und dem mit ihr und der vierten Wand etablierten Wahrnehmungsprogramm. Alle drei Texte werfen dezidiert die Frage nach den Möglichkeiten szenischer Bild- und Raumgestaltungen auf, der in einem Bild-Raum situierten körperlich-gestischen Aktionen von Schauspielern in Bezug auf den Zuschauer und seine Wahrnehmung. Der Rezipient wird derart zur Stellungnahme und (Selbst-)Positionierung gegenüber dem Dargestellten gezwungen. Die Einstellung des Publikums gegenüber dem Spiel, im Sinne einer durch einen hinweisenden Gestus bewirkten Ausrichtung und Einnahme des Zuschauers, die weder im Begriff der Illusion noch in dem eines epischen Theaters (Brecht) ganz aufgeht, nimmt bei Büchner schließlich eine fundamentale Stellung ein. Seine fortwährende Aktualität und vielbeschworene 'Zeitgenossenschaft' im 20. und 21. Jahrhundert liegt in dieser modernen Dioptrik der Bühne begründet.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectGuckkastenbühne
dc.subjectGuillotine (Motiv)
dc.subjectFenster (Motiv)
dc.subjectPublikum
dc.subjectZuschauer
dc.subjectMetatheater
dc.subjectSzenographie
dc.subjectDramatik
dc.subjectTheater
dc.subjectTheatertheorie
dc.subject.ddc792 Theater, Tanz
dc.subject.ddc800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
dc.subject.ddc830 Deutsche Literatur
dc.titleDramaturgie als Geometrie
dc.title.alternativeSchau-Spiele Georg Büchners
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-34212
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID3421
ulbbnediss.date.accepted20.07.2009
ulbbnediss.fakultaetPhilosophische Fakultät
dc.contributor.coRefereeCollini, Patrizio


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