Hübner, Johanna Hildegard: Totgeburten in Deutschland : Retrospektive Datenanalyse von 168 Fällen zwischen 2003 und 2011. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-35921
@phdthesis{handle:20.500.11811/5886,
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title = {Totgeburten in Deutschland : Retrospektive Datenanalyse von 168 Fällen zwischen 2003 und 2011},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = jul,

note = {Das Ziel dieser Arbeit war, bei aktuell stagnierender Reduktion von Totgeburten in Deutschland Gründe für diese Entwicklung zu ermitteln und Möglichkeiten der Gegenregulation aufzuzeigen. Dafür wurden in der Bonner Region, beispielhaft für ganz Deutschland, die pränatalen (mütterlichen, fetalen und bezüglich des Schwangerschaftsverlaufes) und postmortalen Informationen von 168 Totgeburten analysiert. Die Daten wurden retrospektiv über den Zeitraum von 2003 bis 2011 am Universitätsklinikum Bonn sowie an sieben weiteren Kliniken erhoben. Die anschließende Analyse der Daten beinhaltete neben einer deskriptiven Auswertung auch die Beurteilung der Risikofaktoren durch Vergleiche des Studienkollektivs mit Geburten oder Schwangeren allgemein in Deutschland. (Einstichproben-t-Test und Binominaltest, Fehlerwahrscheinlichkeit α = 5% ).
Auf Grund unterschiedlicher und teilweise lückenhafter Dokumentation ließen sich nicht alle Risikofaktoren auswerten. Eine signifikante Risikoerhöhung (p < 0,05) konnte für maternales Alter ≥ 35 Jahre, Migrationshintergrund der Schwangeren, Adipositas und Nikotinkonsum während der Schwangerschaft bestätigt werden. Ebenso signifikant erhöht war das Vorkommen von Mehrlingsschwangerschaften und FFTS. Bei 29,2 % der verstorbenen Feten lag das Gewicht unter der 5. Perzentile. 13,1 % verstarben stark gewichtsrestringiert (< 5. Perzentile) mit einem Alter von ≥ 36+0. Die Aufarbeitung der fetalen Todesfälle mit 73,2 % untersuchten Plazenten und 13,7 % fetaler Obduktionen erbrachte für 51,8 % die Identifikation von sicheren oder unsicheren Todesursachen. In 7,7 % konnte trotz Untersuchung keine Todesursache ermittelt werden, in 16,1 % waren die postmortalen Untersuchungen nicht vollständig und in 24,4 % der Fälle fanden keine postmortalen Untersuchungen statt.
Abschließend ist festzustellen, dass sich die bestätigten Risikofaktoren gut mit dem aktuellen gesellschaftlichen Wandel in Zusammenhang bringen lassen und zukünftig vermehrt zu Risikoschwangerschaften für Totgeburten führen werden. Die Aufarbeitung der fetalen Todesfälle erscheint dabei in Deutschland momentan vernachlässigt, weshalb viele Todesursachen unbekannt bleiben. Die Ermittlung der Todesursache ist jedoch notwendig, um Forschungsfragen definieren und die Schwangerschaftsvorsorge im Sinne einer Reduktion der Totgeburtenrate optimieren zu können. Als Maßnahmen werden deshalb eine einheitliche, vollständige und interdisziplinäre Dokumentation, die Einführung einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft (34.- 36. SSW), standardisierte Maßnahmen nach der Geburt eines toten Kindes und die deutschlandweite, zentrale Registrierung aller Informationen empfohlen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5886}
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