Fels, Mandy: Machbarkeit der Bestimmung der „Herzfrequenzturbulenz“ („Heart Rate Turbulence“) unter Verwendung eines Implantierbaren Cardioverter Defibrillators. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-37884
@phdthesis{handle:20.500.11811/5929,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-37884,
author = {{Mandy Fels}},
title = {Machbarkeit der Bestimmung der „Herzfrequenzturbulenz“ („Heart Rate Turbulence“) unter Verwendung eines Implantierbaren Cardioverter Defibrillators},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = nov,

note = {Herzkreislauferkrankungen sind die führende Todesursache in Deutschland und weiteren westlichen Industrieländern. Eine große Rolle spielt dabei der plötzliche Herztod. Wichtig ist es daher, Risikofaktoren für einen plötzlichen Herztod zu erkennen, um entsprechende Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Eine Messgröße zur Risikostratifizierung ist unter anderem die Heart Rate Turbulence (HRT), welche 1999 erstmals durch Schmidt et al. beschrieben wurde. Sie wird durch die zwei Parameter Turbulence-Onset und Turbulence-Slope charakterisiert. Diese Parameter werden mit Hilfe von Daten aus einem Holter-EKG ausgewertet. Mit diesen Messgrößen wird die frühe Akzeleration und spätere Dezeleration des Sinusrhythmus nach einer ventrikulären Extrasystole quantifiziert. In unserer Arbeit zeigten wir die Möglichkeit, die Messung der HRT an induzierten Extrasystolen mittels Implantierbaren Cardioverter Defibrillatoren (ICD) durchzuführen. Unsere Untersuchung befasste sich mit 21 Patienten, die bereits nach erfolgter Risikoeinschätzung in der Vergangenheit einen Implantierbaren Cardioverter Defibrillator erhielten. Die Patienten werden regelmäßig – alle sechs Monate – in die Schrittmacherambulanz einbestellt (ICD-Kontrolle), um die ordnungsgemäße Funktion der Implantate zu kontrollieren und den klinischen Zustand des Patienten zu überprüfen. Die experimentelle elektrische Stimulation von Extrasystolen im Rahmen der Studie schloss sich an die klinische Routineuntersuchung an. Anhand der Patientendaten konnten wir nachweisen, dass es möglich ist, die HRT nach stimulationsinduzierten Extrasystolen unter Verwendung eines Implantierbaren Cardioverter Defibrillators zu bestimmen. Damit erhielten wir die Möglichkeit, auch bei diesen Patienten, eine fortlaufende Risikoanalyse durchzuführen. Des Weiteren betrachteten wir den Einfluss der Vorzeitigkeit einer Extrasystole auf die Parameter Turbulence-Onset und Turbulence-Slope. Hierbei zeigte sich nach der Auswertung bei der Quantifizierung dieser Messgrößen kein Zusammenhang mit der Vorzeitigkeit der Extrasystole. Zusätzlich wurden Turbulence-Onset und Turbulence-Slope in Beziehung zu den klinischen Daten der Patienten gesetzt. Dabei wurde das Kollektiv, abhängig von den Ergebnissen der Messparameter, zunächst in zwei Gruppen geteilt. Dreizehn von 18 auswertbaren Patienten wurden der Gruppe HRT 0 (Turbulence-Onset und Turbulence-Slope normwertig) zugeordnet und weitere 5 der HRT 1 Gruppe (Turbulence-Onset oder Turbulence-Slope pathologisch). Anschließend wurden die Daten mit den klinischen Parametern der Patienten verglichen. Bei der Korrelation mit den klinischen Parametern der jeweiligen Patienten wurde deutlich, dass alle Patienten (100%) der HRT 1 Gruppe eine Koronare Herzerkrankung aufwiesen – im Gegensatz zur HRT 0 Gruppe, bei der es nur 61% waren. Auch die vorangegangenen ventrikulären Tachykardien traten in der HRT 1 Gruppe häufiger auf. Aus den weiteren klinischen Daten konnte kein klarer Zusammenhang abgeleitet werden. Als Resümee dieser Arbeit ist festzuhalten, dass es möglich ist, bei Trägern eines Implantierbaren Cardioverter Defibrillators, stimulationsinduziert die Heart Rate Turbulence zu bestimmen. Dies kann nützlich sein für eine dauerhafte Risikoeinschätzung von zum Tode führenden Arrhythmien. Als Prävention kann man bei diesen Patienten mit therapeutischen Maßnahmen reagieren. Ein Nachteil zeigt sich in der eingeschränkten Aussagekraft der Heart Rate Turbulence bei Patienten mit Vorhofarrhythmien oder permanenter Schrittmacherstimulation. Die vorliegende Untersuchung umfasst lediglich ein kleines Patientenkollektiv und sollte die Grundlage für weitere, umfangreichere Studien auf dem Gebiet der Kardiologie speziell der Elektrophysiologie sein.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5929}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright