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Einfluss einer Regionalanästhesie und der perioperativ verabreichten Opiatmenge auf das Langzeitüberleben beim Harnblasenkarzinom

dc.contributor.advisorBaumgarten, Georg
dc.contributor.authorKnecht, Katharina Lea
dc.date.accessioned2020-04-19T13:47:22Z
dc.date.available2020-04-19T13:47:22Z
dc.date.issued26.11.2014
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/5937
dc.description.abstractIn der aktuellen Forschung gibt es derzeit eine Kontroverse über den Zusammenhang der Art des Narkoseverfahrens bei Tumoroperationen auf die Überlebensrate und die Prognose von Malignompatienten. Durch verschiedene Ursachen, unter anderem einer Opiat-Ersparnis und folgender potenziell reduzierter immunsupprimierender Wirkung, könnte die zusätzliche intraoperative Analgesierung durch eine Regionalanästhesie möglicherweise die Prognose der Tumorerkrankung verbessern.
In der vorliegenden retrospektiven Studie wurde diese Hypothese an 116 Patienten untersucht, die an einem Harnblasenkarzinom erkrankt waren und aufgrund dessen in dem Zeitraum von Januar 1994 bis Dezember 2005 am Universitätsklinikum Bonn durch eine Zystektomie therapiert wurden. Es fand ein Vergleich von Patienten, die mit und ohne Periduralkatheter operiert wurden, statt. Neben einer Dokumentation unterschiedlicher potenzieller Einflussfaktoren wurden insbesondere alle perioperativ verabreichten Opiate erfasst und zur Auswertung in ihre Morphin-Äquivalenzdosen umgerechnet.
Die Patientenkollektive, die mit (n=79) und ohne (n=37) Regionalanästhesie operiert wurden, unterschieden sich in Bezug auf ihr Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation, BMIVerteilung, Serumkreatinin-Wert, Hb-Wert, T- und N-Stadium, Anästhesiedauer, die perioperativ verabreichte Opiatmenge, EK- und FFP- Transfusionen nicht signifikant voneinander. Aufgrund einer Ungleichverteilung der R-Stadien zwischen den Gruppen wurden zur Analyse 9 R1-resezierte Patienten ausgeschlossen.
Es bestand kein signifikanter Unterschied im 5-Jahresüberleben zwischen den beiden Patientenkollektiven mit und ohne Regionalanästhesie.
Außerdem unterschied sich das tumorfreie Langzeitüberleben auch nicht in Abhängigkeit von unterschiedlichen Mengen an perioperativ applizierter Opiatmenge in Äquivalenzdosis.
Ein signifikanter Unterschied im tumorfreien Überleben konnte zwischen den Patienten mit unterschiedlichem BMI, unterschiedlicher ASA-Klasse, bei Patienten mit präoperativ erniedrigtem Hb-Wert, unterschiedlichem T-Stadium und bei Patienten, die eine Chemotherapie erhielten, festgestellt werden. In einer multivariaten Analyse konnten der BMI der Patienten, ein präoperativ erniedrigter Hb und das T-Stadium des Tumors als unabhängige Prädiktoren für das Langzeitüberleben beim Harnblasenkarzinom identifiziert werden.
Im Gegensatz zu ähnlichen Studien konnte kein Unterschied im Überleben in Abhängigkeit von einer Regionalanästhesie festgestellt werden. Womöglich lag dies daran, dass im Universitätsklinikum Bonn der verwendete Periduralkatheter erst postoperativ und nicht schon während der Operation zur Analgesie zur Anwendung kam. Somit bleibt nach dieser Studie ungeklärt, ob eine Regionalanästhesie generell einen positiven Einfluss auf die Tumorentität des Harnblasenkarzinoms ausübt.
Für die fehlende Signifikanz des Einflusses der perioperativen Opiatmenge auf das Langzeitüberleben der Tumorpatienten gibt es unterschiedliche denkbare Ursachen. Fraglich ist die Ableitung eines immunsupprimierenden Effektes von der definierten analgetischen Potenz der Opiate. Es liegen Hinweise vor, dass es innerhalb der Opiate unterschiedlich starke und auch gegensätzliche immunmodulierende Wirkungen gibt. Zusätzlich scheinen sich auch die Art der Applikation, die Dosis und individuelle Eigenschaften, wie die Exprimierung eines Opiat-Rezeptors, auf deren Wirkung und somit mögliche onkologische Folgen auszuwirken.
Die Vorhersagekraft des BMIs, des Hb-Wertes und des T-Stadiums auf das Überleben beim Harnblasenkarzinom fügen sich gut in die Datenlage vorheriger Studien ein.
Um die eingangs formulierte Hypothese zu testen, sollte sich eine Folgeuntersuchung an einer Klinik anschließen, in der der Periduralkatheter standardmäßig zur intraoperativen Analgesie genutzt wird.
Des Weiteren wäre eine prospektive, kontrollierte randomisierte Studie zur Testung des Zusammenhangs der Anästhesieart auf das Langzeitüberleben von Tumorpatienten zu einer differenzierten Analyse wünschenswert.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleEinfluss einer Regionalanästhesie und der perioperativ verabreichten Opiatmenge auf das Langzeitüberleben beim Harnblasenkarzinom
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-38000
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID3800
ulbbnediss.date.accepted20.10.2014
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeRogenhofer, Sebastian


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