Seehuber, Claudia: Nährstoffversorgung zur Optimierung der N2-Fixierung und Produktivität von Körnerleguminosen. - Bonn, 2015. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-38888
@phdthesis{handle:20.500.11811/6224,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-38888,
author = {{Claudia Seehuber}},
title = {Nährstoffversorgung zur Optimierung der N2-Fixierung und Produktivität von Körnerleguminosen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2015,
month = jan,

note = {Erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine ausbalancierte optimale Nährstoffversorgung von Ackerbohnen (Vicia faba) mit einer einhergehenden maximalen Stickstoff-Fixierung auch auf biologisch bewirtschafteten Standorten zu ermöglichen. Dazu wurden 2009 ein Gefäßversuch und 2010 ein Feldversuch an vier Standorten durchgeführt. Die Düngewirkung folgender mineralischer Dünger und Sekundärrohstoffdünger wurde untersucht: Kaliumsulfat, Super-Phosphat, Roh-Phosphat (Unterfuß), Na-Molybdat, Borax, Fleischknochenmehl (FKM), Kompost, Obsttrester und Gärrückstand. Im Feldversuch wurden die Ackerbohnen direkt in ein Stoppelfeld mit Strohmulchauflage gesät. Zur Schätzung der Stickstoff-Fixierung wurde die Differenzmethode mit Sommerweizen als Referenzfrucht angewandt. Das zweite Ziel der Arbeit bestand darin, Daten für die Aufstellung einer DRIS-Norm (Diagnosis and Recommendation Integrated System) für Ackerbohnen zu sammeln, um die Nährstoffversorgungssituation be-urteilen zu können. Dazu wurden 416 Blattproben (jüngstes ausgewachsenes Blatt zum BBCH 61 - 65) aus Praxisbetrieben und Versuchsinstitutionen auf die Elemente C, N, P, K, Ca, Mg, S, Fe, Mn, Zn, Cu, B und Mo analysiert.
Eine FKM-Düngung (80 kg P/ha) erhöhte den P-Gehalt im Blatt von 1,3 g P/kg TM in der ungedüngten Kontrolle auf 3,7 g P/kg TM. Bei der Roh-Phosphat-Gabe (80 kg P/ha) wurde ein P-Mangel festgestellt (2,2 g P/kg TM). Die Düngung mit Kompost, Obsttrester oder Gärrückstand führte zu optimal mit K versorgten Ackerbohnen. Die Gabe von Na-Molybdat (1 kg Mo/ha) resultierte stets in einem signifikanten Anstieg des Mo-Gehaltes in der Blatttrockenmasse, der ohne Mo-Gabe zwischen nicht messbar und 8 mg/kg lag. Eine Auswirkung auf das Wachstum oder den Ertrag wurde aber nicht festgestellt. Blätter der mit 3 kg Mo/ha gedüngten Ackerbohnen hatten 102 mg Mo/kg TM und können bei Verwendung als Futter eine Mo-Vergiftung, die mit einem Cu-Mangel assoziiert ist, auslösen. In Kombination mit Kaliumsulfat wurde signifikant weniger Mo in den Blättern gemessen als in der Na-Molybdat-Variante, da die antagonistische Wechselwirkung zwischen Sulfat und Molybdat die Aufnahme unterdrückte. Häufig erwies sich S als der limitierende Nährstoff. Als Gründe für die niedrigen S-Gehalte in mehreren Proben werden die zurückgegangenen atmosphärischen S-Einträge und eine unzureichende S-Düngewirkung von Wirtschaftsdüngern angesehen. Am Standort Wiesengut wurden das Wachstum, die grüne Farbe der Blätter, die Knöllchenmasse und der Ertrag signifikant durch eine Kaliumsulfat-Gabe (35 kg S/ha) erhöht. Gleichzeitig stieg der S-Gehalt von 2,5 g/kg TM in der Kontrolle auf 3,6 g/kg TM zusammen mit dem N-Gehalt von 57 auf 62 g/kg TM. Wie auch der erhöhte Blatt-N-Gehalt deuten die Schätzergebnisse aus der Stickstoff-Fixierung darauf hin, dass die S-Gabe mittels Kaliumsulfat die Stickstoff-Fixierung deutlich steigerte. Die Ackerbohnen fixierten im Mittel an den verschiedenen Standorten 106 bis 316 kg N/ha. Die höchste Stickstoff-Fixierung mit 460 kg N/ha wurde bei der Kaliumsulfat-Gabe am Standort Wiesengut ermittelt. Der Ndfa über alle Varianten im Feldversuch wurde auf 31 bis 52 % geschätzt. Aufgrund starker Trockenheit während der Vegetationsperiode lieferten die Nmin-Analysen keine aussagekräftigen Werte.
Bei der Erstellung der DRIS-Norm zeigte es sich, dass mehr Proben aus Beständen mit hohen Erträgen (Hochertragspopulationen) erforderlich gewesen wären. Weiterhin wurde die Diagnose mittels DRIS als nicht zuverlässig genug angesehen, da sie auf der alleinigen Betrachtung der dualen Nährstoffverhältnisse beruht. Als Hilfe bei der Diagnose des Nährstoffversorgungszustandes mittels DRIS-Indizes wurde der CNL (Critical Nutrient Level) herangezogen. Aus der gemeinsamen Interpretation ließ sich ein angemessenes Düngemanagement ableiten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6224}
}

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