Münster, Sebastian Michael Franz: Motivation von Hochrisikopatienten zum notwendigen Rauchstopp durch eine Risikoaufklärung mit ARRIBA-Herz in der hausärztlichen Praxis : MOTOR-Studie. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43145
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month = jun,

note = {Einleitung: Disease Management Programme (DMP) sind fester Bestandteil der hausärztlichen Versorgung chronisch kranker Patienten. In den DMPs werden vor allem Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risiko behandelt. 33 % aller Hausarztpatienten rauchen. Tabakrauchen gilt als grundlegender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Der Hausarzt befindet sich aufgrund des meist langjährigen und regelmäßigen Betreuungsverhältnisses in der idealen Position den Raucherstatus zu erheben und Hilfe zur Entwöhnung anzubieten. Mittlerweile stehen den Ärzten eine Vielzahl motivationssteigernder Instrumente, wie Kurzintervention, Risikokalkulatoren oder Selbsthilfemanuale zur Verfügung.
Fragestellung und Ziele: Ziel der MOTOR-Studie war die kardiovaskuläre Prävention durch Steigerung der Rauchstoppmotivation von Hochrisikopatienten in der hausärztlichen Praxis. Ein negativer Einfluss auf den Praxisalltag durch die Intervention (z. B. zeitlicher Mehraufwand) sollte dabei vermieden werden.
Die Fragestellung war, ob DMP-Patienten tatsächlich einer kardiovaskulären Hochrisikogruppe zugeordnet werden können. Zudem sollte überprüft werden, ob die Implementierung eines Zusatzmoduls, mit dem Ziel der Motivationssteigerung zum Rauchstopp, in die bestehenden DMP-Strukturen möglich und sinnvoll ist.
Material und Methoden: Der Studienzeitraum erstreckte sich über das 3. und 4. Quartal 2012. In 12 Hausarztpraxen wurden 80 DMP-Patienten rekrutiert. Mittels Fragebögen wurden die Selbsteinschätzung des kardiovaskulären Risikos, die Rauchstoppmotivation, die Zuversicht, einen Rauchstopp erfolgreich zu absolvieren und das Motivationsstadium nach dem transtheoretischen Modell (Prochaska und DiClemente, 1983), evaluiert. Nach Randomisierung wurde eine Risikoaufklärung, bestehend aus einer motivierenden Kurzintervention, der Berechnung des individuellen kardiovaskulären Risikos mit dem Computerprogramm ARRIBA-Herz und der Mitgabe eines Selbsthilfemanuals, durchgeführt.
Ergebnisse: Der Großteil (55 %) der Patienten in strukturierten Behandlungsprogrammen kann als Hochrisikopatienten eingestuft werden. Dies ist unter anderem auf die hohe Anzahl, kardiovaskulär risikobehafteter, Diabetiker zurückzuführen. Die meisten Patienten schätzten ihr kardiovaskulären Risikos optimistischer ein, als es von ARRIBA-Herz berechnet wurde. Durch die einmalige Risikoaufklärung war keine Zunahme der Rauchstoppmotivation innerhalb des Beobachtungszeitraumes von 3 Monaten erkennbar.
Die Implementierung eines Zusatzmoduls in die vorhandene Struktur der DMPs ist möglich. Die teilnehmenden Ärzte fühlten sich nach einmaliger Schulung sicher in der stadienabhängigen Kurzintervention und attestierten ARRIBA-Herz einen Nutzen für die Patienten hinsichtlich der gewünschten Verhaltensänderung.
Schlussfolgerung: Die einmalige hausärztliche Intervention im Rahmen des DMP zeigt keinen signifikanten Effekt auf die Steigerung der Rauchstoppmotivation. Die regelmäßige Abfrage des Motivationsstadiums und eine darauf abgestimmte Kurzintervention innerhalb der DMPs sind sinnvoll und möglich. Ein zusätzliches DMP-Modul wird von Ärzten und Patienten akzeptiert.
Der Effekt einer regelmäßigen, in ein bekanntes Konzept integrierten und akzeptierten, Rauchstoppintervention auf die Risikowahrnehmung und Steigerung des Motivationsstadiums der Patienten, sollte in einer Folgestudie mit höherer Patientenzahl und längerem Beobachtungszeitraum überprüft werden.},

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