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Das Humane Parechovirus bei Kindern und Jugendlichen mit Enzephalitis

dc.contributor.advisorDrosten, Christian
dc.contributor.authorVollbach, Silke
dc.date.accessioned2020-04-21T17:09:11Z
dc.date.available2020-04-21T17:09:11Z
dc.date.issued30.06.2016
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/6674
dc.description.abstractInfektionen des Zentralen Nervensystems, insbesondere durch Viren verursacht, sind ein häufiges Krankheitsbild. Eine Vielzahl von Viren kommen als Erreger in Betracht, neue wurden beschrieben, u.a. das Humane Parechovirus (HPeV). Es gehört zur Familie der Picornaviridae, 16 Subtypen sind aktuell bekannt. Neben HPeV1, das im Zusammenhang mit leichten respiratorischen sowie gastrointestinalen Symptomen diskutiert wird, hat vor allem HPeV3 als möglicher Erreger einer Sepsis sowie Enzephalitis bei Neugeborenen und Säuglingen eine klinische Relevanz. In dieser Arbeit haben wir neueste molekulargenetische Verfahren angewandt, um bei Patienten der Universitätskinderklinik Bonn die Ätiologie einer Meningitis bzw. Enzephalitis zu klären und, unter Berücksichtigung der Krankheitsverläufe, mögliche Konsequenzen für Diagnostik und Therapie daraus abzuleiten.
349 Liquorproben von 327 Patienten aus den Jahren 1998 bis 2008 wurden mittels Real-time (RT)-PCR-Verfahren auf das Humane Parechovirus (HPeV), Enterovirus (EV), Herpes simplex-Virus Typ 1 und 2 (HSV-1 und -2) sowie das Varizella-Zoster-Virus (VZV) und Zytomegalievirus (CMV) getestet. RNA-Fragmente der Virusgenome positiver Proben wurden sequenziert und typisiert. Klinische Daten wurden anhand der Krankenakten erhoben.
HPeV3 war mit einer Prävalenz von 0,6 % (2/327) nach EV mit einer Prävalenz von 4,3 % (14/327) das am zweithäufigste detektierte Virus. Bei den betroffenen Patienten handelte es sich um ein Neugeborenes sowie einen Säugling von sechs Wochen, die EV-Infizierten waren im Mittel fünf Jahre alt (Spanne: ein Monat bis 14 Jahre). HSV-1 und VZV wurden jeweils einmal, HSV-2 und CMV wurden nicht detektiert. Patienten mit einer HPeV-Infektion litten an einer Sepsis bzw. Enzephalitis, die EV-Infizierten mehrheitlich an einer aseptischen Meningitis bzw. unspezifischen Symptomen. Der Liquorstatus der HPeV3-Infizierten war unauffällig, bei den EV-Infizierten wurde bei 12 von 14 abweichende Werte der Zellzahl festgestellt.
Zusammenfassend muss im Neugeborenen- und Säuglingsalter neben EV auch HPeV als möglicher Erreger einer Sepsis bzw. Infektion des ZNS in Betracht gezogen werden, auch bei unauffälligem Liquorbefund. Ein virus-spezifisches Real-time RT-PCR-Verfahren sollte bei entsprechender Symptomatik in das diagnostische Procedere aufgenommen werden. Durch eine schnelle und sichere Diagnostik ist eine Verkürzung der diagnostischen Untersuchungen sowie die Reduktion des empirischen Einsatzes von Breitspektrum-Antibiotika möglich.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleDas Humane Parechovirus bei Kindern und Jugendlichen mit Enzephalitis
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43805
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID4380
ulbbnediss.date.accepted18.05.2016
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Institute : Institut für Virologie
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeKristiansen, Glen


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