Grundei, Sophia: In vivo Mapping von Hyperpigmentierungen und kristallinen Ablagerungen mittels multimodaler Netzhautbildgebung in Augen mit früher und intermediärer altersabhängiger Makuladegeneration. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43881
@phdthesis{handle:20.500.11811/6677,
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title = {In vivo Mapping von Hyperpigmentierungen und kristallinen Ablagerungen mittels multimodaler Netzhautbildgebung in Augen mit früher und intermediärer altersabhängiger Makuladegeneration},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = jun,

note = {Hyperpigmentierungen gelten mittlerweile als Hochrisiko-Merkmal für die Entstehung einer Spätform der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD). Dennoch sind Hyperpigmentierungen bis heute unzureichend untersucht und verstanden. Es gibt in früheren Arbeiten Hinweise darauf, dass es sich hierbei um Zellen des retinalen Pigmentepithels (RPE) handelt, die in die äußeren Netzhautschichten migrieren. Histologische Belege für diese Hypothese gibt es derzeit noch nicht. Hinweise, die für diese Hypothese sprechen, sind Fundusautofluoreszenz-Aufnahmen, die ein erhöhtes Signal zeigen, das mit den Hyperpigmentierungen korreliert, sowie Befunde der optischen Kohärenztomographie (OCT), in denen eine fokale Hyperreflektivität mit funduskopischen Hyperpigmentierungen korreliert werden konnten. Kristalline Ablagerungen treten im Rahmen der AMD auf, sind bisher aber in diesem Zusammenhang nur wenig untersucht und verstanden. Es gibt Vermutungen, dass es sich um kalzifizierte Drusen handelt und dass sie in der Genese der geographischen Atrophie eine Rolle spielen.
In dieser Arbeit wurden Daten aus der MODIAMD-Studie (Molekulare Diagnostik der AMD) untersucht. In der MODIAMD-Studie wurden 100 Patienten mit frühem bzw. intermediärem Krankheitsbild der AMD an mindestens einem Auge erfasst. Es wurden Aufnahmen mit verschiedenen Bildmodalitäten durchgeführt (u.a. Fundusfotographie, Fundusautofluoreszenz und Spectral Domain-OCT-Aufnahmen (SD-OCT) mit der Carl-Zeiss-Visucam und dem Heidelberg-Retina-Angiographen). In dieser Auswertung wurden die Bilder der Baseline-Untersuchung überlagert und die Korrelation von funduskopischen Hyperpigmentierungen und kristallinen Ablagerungen in anderen Bildgebungen untersucht.
Bei der Betrachtung der Studienpopulation der MODIAMD-Studie ergab sich, dass Hyperpigmentierungen in 50 % der Augen mit intermediärer AMD bei Erstuntersuchung vorlagen. Die Prävalenz von Hyperpigmentierungen in Augen mit nicht später AMD scheint unabhängig vom Alter zu sein. Kristalline Ablagerungen fanden sich in lediglich  6 % der Fälle.
Bei der topographischen Verteilung der Hyperpigmentierungen fiel eine deutliche Fokussierung auf den zentralen Netzhautbereich auf: In den zentralen Feldern des ETDRS-Gitters zeigten sich in 73-92 % der untersuchten Augen Hyperpigmentierungen, während in den äußeren Feldern nur in 25 % der untersuchten Augen Hyperpigmentierungen auftraten.
In dieser Arbeit wurde des Weiteren nach Korrelaten von Hyperpigmentierungen und kristallinen Ablagerungen in weiteren Bildgebungsmodalitäten gesucht. Hierzu wurden Fundusfotos mit Fundusautofluoreszenz-Aufnahmen und SD-OCT-Schnitten korreliert, um die Zusammenhänge zu untersuchen.
Hier fand sich in 61 % der Fälle eine Korrelation zwischen  Hyperpigmentierungen im Fundusfoto und einem erhöhten Signal in der Fundusautofluoreszenz. Außerdem fand sich in den SD-OCT-Schnitten in 78 % eine auffällige Hyperreflektivität, sowie eine Korrelation zwischen Hyperpigmentierungen und Drusen in 77 % der Fälle. Die Ergebnisse deuten also auf einen Zusammenhang  zwischen Drusen und der Entstehung von Hyperpigmentierungen hin und bestärken Untersuchungen, die ein erhöhtes FAF-Signal als Korrelat von Hyperpigmentierungen gefunden haben.
Bei der Betrachtung der kristallinen Ablagerungen ergab sich in 61 % der Fälle eine Korrelation mit einem erniedrigten Fundusautofluoreszenz-Signal sowie eine Korrelation zwischen kristallinen Ablagerungen und inhomogenen Drusen in 77 % der Fälle. Die Zusammenschau der Ergebnisse und der Vergleich mit anderen Arbeiten lässt die Vermutung zu, dass kristalline Ablagerungen eine Rolle bei der Regression von Drusen und in der Entstehung der geographischen Atrophie spielen.
Beide Entitäten sind, wie oben bereits erwähnt, bisher nur unzureichend untersucht und verstanden. Daher sind weitere Untersuchungen erforderlich, um eine genaue Aussage über die Bedeutung für die Progression der AMD tätigen zu können. Mit den hier beschriebenen Ergebnissen konnten bereits bestehende Hypothesen unterstützt werden und das Auftreten von Hyperpigmentierungen vor allem auf dem zentralen Bereich der Netzhaut darlegen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6677}
}

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