Yun, Sun Young: Deutsch-koreanischer Sprachkontakt : Eine empirische Untersuchung des Sprachverhaltens bilingualer koreanischer Kinder in Deutschland. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-42626
@phdthesis{handle:20.500.11811/6789,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-42626,
author = {{Sun Young Yun}},
title = {Deutsch-koreanischer Sprachkontakt : Eine empirische Untersuchung des Sprachverhaltens bilingualer koreanischer Kinder in Deutschland},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = feb,

note = {Koreanische Kinder in Deutschland, die zweisprachig aufwachsen, nutzen in der kommunikativen Interaktion, wenn sie die Wahl haben, die unterschiedlichen Stärken beider Sprachen zu ihren Gunsten. Die Entscheidung zwischen Deutsch und Koreanisch fällt daher innerhalb der Familien und des Freundeskreises situationsspezifisch, bzw. wird sie nach diskursstrategischen Gesichtspunkten getroffen.
Sprachkontakterscheinungen wie Code-Switching und Transfer somit daher im Zentrum dieser Arbeit. Zunächst wird dargestellt, wie innerhalb einer einzigen Äußerung und eines einzigen Gesprächs beide Sprachen zum Einsatz kommen können. Hierzu werden durch teilnehmende Beobachtung gewonnene Daten ausgewertet. Die Analyse führt zu der Erklärung, dass Zweisprachige auf Gemeinsamkeiten beider Sprachen setzen und diese ausnutzen. Sie versuchen mit möglichst wenig Aufwand einen kommunikativen Effekt zu erzielen und vermeiden syntaktische Kollisionen.
Danach wird erklärt, wann und warum die beiden Sprachen gebraucht werden. Man kann hier sehen, dass Code-Switching nicht auf eine einzige Funktion reduziert werden kann. Um den Sprachgebrauch der Zweisprachigen zu verstehen, sind daher viele Faktoren bei der Interaktion in Betracht zu ziehen. Ein relativ klares Ergebnis ist das Folgende: zweisprachig aufwachsende koreanische Kinder bevorzugen Deutsch, wenn sie sich argumentativ gegen ihre Eltern durchsetzen möchten bzw. wenn sie Widerspruch oder ihren Eltern unliebsame Meinungen äußern. In der asymmetrischen Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern motivieren also kulturelle Faktoren – also der überragende Wert der kindlichen Pietät in der koreanischen Tradition, konkreter auch: die Hierarchie der Sprechstufen im Koreanischen, die tendenziell Respekt, Unterordnung und Folgsamkeit nahelegt – den Wechsel in die deutsche Sprache.
Es wurde außerdem beobachtet, dass die zweisprachig in Deutschland aufwachsenden koreanischen Kinder beständig Besonderheiten der einen Sprache auf die andere übertragen. Diese Transfer-Erscheinungen sind auf grammatischer und pragmatischer Ebene zu beobachten. Im Anhang werden Hinweise zu einer Verbesserung des Unterrichts für Koreanisch als Fremdsprache und Deutsch als Fremdsprache sowie zur Förderung kindlicher Zweisprachigkeit geboten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6789}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright