Althausen, Anita: Medizinische, kognitive und psychosoziale Langzeitergebnisse nach hemisphärischen Operationen zur Behandlung von Epilepsie : Die Rolle des Operationsalters und anderer klinischer Determinanten. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-44662
@phdthesis{handle:20.500.11811/6803,
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title = {Medizinische, kognitive und psychosoziale Langzeitergebnisse nach hemisphärischen Operationen zur Behandlung von Epilepsie : Die Rolle des Operationsalters und anderer klinischer Determinanten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = sep,

note = {Einleitung: Hemisphärische Operationen sind etablierte Verfahren zur Behandlung von schwerer Epilepsie, die durch unilaterale Gehirnpathologien hervorgerufen wird. Es ist bisher ungeklärt, in welchem Alter der hirnchirurgische Eingriff am besten durchzuführen ist. Im Hinblick auf mit zunehmendem Alter abnehmende Plastizität und die kumulativen Auswirkungen von Anfällen und Antikonvulsiva auf die Entwicklung des Nervensystems, erscheint es sinnvoll, möglichst früh zu operieren.
Methoden: Wir haben retrospektiv die medizinischen, kognitiv-behavioralen und psychosozialen Langzeitergebnisse (follow-up: 9,4 J. [1,1 19,4]) nach Hemisphärektomie in Abhängigkeit vom Operationsalter (früh: < 7 J. / mittel: 7 16 J. / spät: > 16 J.) anhand einer strukturierten, postalischen Fragebogenerhebung in einem großen Patientenkollektiv untersucht (N=61/81, Rücklaufquote: 75 %).
Ergebnisse: Zum Erhebungszeitpunkt waren 45 (74 %) Patienten anfallsfrei. Das präoperative Intelligenzniveau wurde für die meisten Patienten als unterdurchschnittlich eingeschätzt (79 %) und der postoperative kognitive Status spiegelte weitgehend die präoperativen Kapazitäten wieder. Die besten Anfallsergebnisse wurden für Patienten mit früher Operation dokumentiert (90 % anfallsfrei). Patienten mit später Operation wurden jedoch besser hinsichtlich des prä- und postoperativen Intelligenzniveaus und psychosozialer Leistungen eingeschätzt. Ein besseres präoperatives Intelligenzniveau und ein höheres Alter zum Zeitpunkt der Operation wurden mittels binärer logistischer Regression als positive Prädiktoren des postoperativen Intelligenzniveaus identifiziert. Eine geringere präoperative Intelligenz und postoperative Anfallsfreiheit prädizierten intellektuelle prä-post Verbesserungen.
Schlussfolgerungen: Unsere Daten bestätigen die Effektivität und kognitionsbezogene Sicherheit von hemisphärischen Operationen für verschiedene Altersgruppen. Geeignete ältere und kognitiv hoch funktionale Patienten können ideale Kandidaten sein. Das präoperative Intelligenzniveau fungiert als Indikator für die funktionelle Integrität der kontralateralen Hemisphäre, welche wesentlich postoperative kognitive Leistungen und psychosoziale Ergebnisse determiniert. Anfallsfreiheit fördert kognitive Verbesserungen. Da das Operationsalter von einer Vielzahl unbekannter und unkontrollierbarer Faktoren beeinflusst wird, stellen diese Daten weder frühe Operationen in Frage, noch legen sie nahe die Durchführung von Operationen zu verzögern.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6803}
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