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Diagnostisches Vorgehen bei Neugeborenen von Müttern mit „Schilddrüsenerkrankungen”

dc.contributor.advisorGohlke, Bettina
dc.contributor.authorWeißenfels, Patricia Carolin
dc.date.accessioned2020-04-23T08:26:13Z
dc.date.available2020-04-23T08:26:13Z
dc.date.issued04.08.2017
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/6983
dc.description.abstractDie Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten während der Schwangerschaft ist häufig, und oft liegen dem behandelnden Arzt des Neugeborenen keinerlei Informationen über die zu Grunde liegende mütterliche „Schilddrüsenerkrankung” vor. Da jedoch ins-besondere autoimmunbedingte Schilddrüsenalterationen der Mutter mit negativen Aus-wirkungen auf das Kind verbunden sein können, ist eine gezielte Diagnostik von besonderer Bedeutung.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das diagnostische Vorgehen bei Müttern mit „Schild-drüsenerkrankungen” auf mehreren Ebenen abzubilden, um daraus einen Algorithmus für die rationale Schilddrüsendiagnostik beim Neugeborenen zu entwickeln.
Um die schilddrüsenspezifische Pränataldiagnostik beurteilen zu können, wurden aus einem Gesamtkollektiv von 1819 Schwangeren der größten Bonner Geburtenklinik 213 Mütter mit „Schilddrüsenerkrankungen” ausgewählt und deren Akten hinsichtlich der stationär durchgeführten Untersuchungen analysiert. Mit der Befragung von insgesamt 56 niedergelassenen Bonner Gynäkologen zu deren diagnostischen Vorgehensweisen wurde die Ebene der ambulanten Betreuung abgebildet. Die Sichtung der kindlichen Akten der Geburtenklinik erlaubt Rückschlüsse auf die schilddrüsenspezifische Diagnostik der Neugeborenen während ihres stationären Aufenthaltes. Die auxio-logische Entwicklung bis zum zweiten Lebensjahr von 53 Kindern „schilddrüsenkranker” Mütter wurde ebenfalls dokumentiert und hinsichtlich möglicher Auffälligkeiten beurteilt.
Durch die differenzierte Analyse dieser Daten konnten Defizite auf mehreren dia-gnostischen Ebenen aufgezeigt werden. Sowohl die Antworten der niedergelassenen Gynäkologen, als auch die Beurteilung der in der Geburtenklinik durchgeführten Unter-suchungen entsprechen oftmals nicht den zitierten Leitlinien. Dies kann als Folge einer Verunsicherung dieser Ärzte aufgrund nicht einheitlicher Richtlinien interpretiert werden, die der Vielschichtigkeit der Thematik geschuldet ist. Es führt dazu, dass die Schild-drüsenerkrankung der Mutter nicht hinreichend diagnostiziert und klassifiziert wird, was einerseits eine unzureichende Diagnostik beim Neugeborenen mit sich bringt, an anderer Stelle jedoch auch eine Überdiagnostik der Kinder stattfindet. Die Frage, inwieweit die Unterdiagnostik seitens der Geburtenklinik dazu führt, dass behandelnde Kinderärzte zu einer Überdiagnostik tendieren, stellt einen interessanten Ansatz für weitere Studien dar. In der Auswertung der Langzeitentwicklung der Kinder konnten keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu altersentsprechenden Durchschnitts-werten der deutschen Bevölkerung ermittelt werden. Die körperliche Entwicklung der Kinder ist demnach mit keinerlei Auffälligkeiten verbunden, welche den behandelnden Kinderarzt zu einer Schilddrüsendiagnostik bewegen könnten.
Im Rahmen dieser Studie konnte die Notwendigkeit einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Ärzten einer „schilddrüsenkranken” Mutter auf der einen Seite und Kinderärzten auf der anderen Seite aufgezeigt werden. Der entwickelte Algorithmus soll in der häufig vorkommenden Situation, in der dem Kinderarzt lediglich bekannt ist, dass die Mutter unter einer „Schilddrüsenerkrankung“ leidet, Empfehlungen für diagnostische Handlungen geben. Ziel ist es, die notwendigen diagnostischen Maßnahmen beim Neugeborenen sicherzustellen und gleichzeitig eine Überdiagnostik zu vermeiden. Das vorgestellte Schema stellt einen Ansatz dar, welcher im Rahmen künftiger Studien erweitert und ausgebaut werden kann. Es besteht darüber hinaus Forschungsbedarf, um bestehende Fragen auf dem komplexen Gebiet der Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft zu klären.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectHyperthyreose
dc.subjectHypothyreose
dc.subjectSchwangerschaft
dc.subjectHashimoto-Thyroiditis
dc.subjectMorbus Basedow
dc.subjectAutoimmunthyreoiditis
dc.subjectAutoantikörper
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleDiagnostisches Vorgehen bei Neugeborenen von Müttern mit „Schilddrüsenerkrankungen”
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-47835
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID4783
ulbbnediss.date.accepted14.06.2017
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Allgemeine Pädiatrie und Poliklinik
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeKlingmüller, Dietrich


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