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Überleben nach plötzlichem Kreislaufstillstand
Vergleich der innerklinischen und prähospitalen Reanimation im Landkreis Göppingen und im Deutschen Reanimationsregister

dc.contributor.advisorFischer, Matthias
dc.contributor.authorWolf, Sascha
dc.date.accessioned2020-04-24T16:31:01Z
dc.date.available2020-04-24T16:31:01Z
dc.date.issued22.05.2018
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/7393
dc.description.abstractEinleitung: Der unerwartete plötzliche Kreislaufstillstand ist sowohl innerklinisch als auch prähospital ein häufiges Ereignis. Entsprechende Kalkulationen zeigen, dass im Krankenhaus ca. 30.000 Patienten jährlich unerwartet versterben und eine Reanimationsbehandlung begonnen wird. Prähospital ist pro Jahr von ca. 100.000 unerwarteten plötzlichen Ereignissen auszugehen und mehr 50.000 Patienten werden so rechtzeitig gefunden und vom Notarzt- und Rettungsdienst erreicht, dass eine Reanimation begonnen wird. Die Letalität ist trotz aller Bemühungen der letzten Jahre hoch und beträgt weiterhin 80 bis 90%. In dieser Studie werden die Einflussfaktoren auf die Überlebenswahrscheinlichkeit im Vergleich von innerklinischer und prähospitaler Reanimation unter besonderer Berücksichtigung des reanimationsfreien Intervalls untersucht.
Methode: Zur Datenanalyse wurde das Deutsche Reanimationsregister im Zeitraum vom 01.01.2007 bis zum 31.12.2016 verwendet. Es wurden alle Altersgruppen und Ursachen des Herz-Kreislauf-Stillstands eingeschlossen. Es wurden nur diejenigen Kliniken und Rettungsdienste in die Analyse eingeschlossen, die bei erfolgreicher oder laufender Reanimationen bei Klinikankunft bzw. Ankunft auf der Intensivstation bei mehr als 60% dieser Patienten Weiterversorgungsprotokollen geliefert hatten. Ausgeschlossen wurden Protokolle mit unvollständigem Datensatz in auswertungsrelevanten Unterkategorien (z.B. Alter, primäres Reanimationsergebnis). Insgesamt konnten die Daten von 28109 Patienten analysiert werden, die sich wie folgt auf folgende 4 Patientengruppen verteilten: innerklinische (n = 165) oder prähospitale Reanimation (n = 993) in Göppingen sowie innerklinische (n = 5548) oder prähospitale Reanimation (n = 21403) in den Gesamtdaten. Die Datenauswertung erfolgte mit Tabellenkalkulationsprogrammen, dem CHI2-Test mit p < 0,05 und der Odds-Ratio mit 95 % Konfidenzintervall.
Ergebnisse: Nach plötzlichem Kreislaufstillstand und Reanimation ist die Überlebenswahrscheinlichkeit mit guter neurologischer Erholung (CPC 1+2) größer, wenn der Kreislaufstillstand im Krankenhaus und nicht prähospital auftritt (CPC 1+2: Göppingen: 16,4 vs. 12 % (OR = 1,767, CI 95 % [1,149, 2,719]; p < 0,01) und Gesamtdaten: 16,7 vs. 9,4 % (OR = 1,928, CI 95 % [1,772, 2,097]; p < 0,001)). Begründet wird dieses Resultat u.a. deswegen, weil im Krankenhaus das reanimationsfreie Intervall signifikant kürzer ist als prähospital. Dies ist bedingt durch ein schneller eintreffendes Reanimationsteam und durch eine höhere Quote an Reanimationsmaßnahmen durch Stationspersonal.
Schlußfolgerung: Überträgt man diese Erkenntnis auf den Rettungsdienst, so ist zwingend zu fordern, dass auch prähospital das reanimationsfreie Intervall zu verkürzen ist. Deswegen muss die Telefonreanimation in Deutschland verbindlich und flächendeckend eingeführt und die Hilfsfrist verkürzt werden. Die Hilfsfrist sollte durch die Landes-Rettungsdienstgesetze bundeseinheitlich definiert und überwacht werden. Der GRC hat im Weißbuch zur Reanimationsversorgung als bundesdeutschen Mindeststandard eine Hilfsfrist von 8 Minuten, in der mehr als 85 % der Patienten erreicht werden sollen, definiert.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectReanimation
dc.subjectKreislaufstillstand
dc.subjectÜberleben
dc.subjectResuscitation
dc.subjectcardiac arrest
dc.subjectsurvival
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleÜberleben nach plötzlichem Kreislaufstillstand
dc.title.alternativeVergleich der innerklinischen und prähospitalen Reanimation im Landkreis Göppingen und im Deutschen Reanimationsregister
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-49740
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID4974
ulbbnediss.date.accepted22.01.2018
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeSchrickel, Jan W.


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