Hildebrand, Jacob Michael: Der Verlauf kognitiver Leistungen von Multiple Sklerose-Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung. - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-52075
@phdthesis{handle:20.500.11811/7423,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-52075,
author = {{Jacob Michael Hildebrand}},
title = {Der Verlauf kognitiver Leistungen von Multiple Sklerose-Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = oct,

note = {Neurokognitive Defizite können sich in beeinträchtigendem Maße im Verlauf einer Multip-len Sklerose entwickeln. In der vorliegenden Studie wurden Patienten, bei denen ein kli-nisch isoliertes Syndrom (CIS) oder eine Multiple Sklerose (MS) neu diagnostiziert wurde, hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit mit gesunden Kontrollindividuen vergli-chen. Es nahmen zur Baseline dreizehn Patienten, zum Testzeitpunkt nach sechs Mona-ten zehn Patienten und nach einem Jahr acht Patienten an den Untersuchungen teil. Der Nachweis von kognitiven Defiziten zu diesem frühen Zeitpunkt kann eine erhebliche Be-deutung bezüglich eines frühen Therapiebeginns mit einer immunmodulatorischen The-rapie haben.
Wir konnten nachweisen, dass die semantische Wortflüssigkeit der untersuchten MS-Pa-tienten als einzige spezifische kognitive Leistung zur Baseline und nach einem halben Jahr im Vergleich mit den Kontrollen signifikant schlechter ist, was sich mit bisherigen Studien mit gleicher Fragestellung deckt.
Alle anderen mit Hilfe von etablierten neuropsychologischen Testverfahren untersuchten kognitiven Dimensionen sowie die von uns getesteten motorischen Funktionen zeigten keine statistisch signifikante Verschlechterung bei den MS-Patienten. Dies steht auf den ersten Blick im Widerspruch zu anderen Studien, die jedoch sehr heterogene Defizitprofile der MS-Patienten dokumentierten. Zudem waren die Patienten der bisherigen Studien im Krankheitsverlauf fortgeschritten und motorisch mehr beeinträchtigt.
Weiterhin ließ sich nach einem Jahr in unserem Patientenkollektiv eine signifikante Zu-nahme der Fatigue-Symptomatik im Vergleich mit den Kontrollen feststellen, obwohl sich das Patientenkollektiv verkleinert hatte. Damit liegt ein Indiz vor, dass Fatigue sich schon früh im Krankheitsverlauf einer Multiplen Sklerose manifestiert. Ein Zusammenhang zwi-schen Depression und Fatigue der Patienten ist hierbei nicht feststellbar gewesen.
Einschränkungen dieser Arbeit sind das relativ kleine Patientenkollektiv, das im Verlauf durch eine eher geringe Fortführungscompliance der Patienten geprägt war, und die Sub-jektivität von Fragebögen im Allgemeinen. Stärke dieser Arbeit ist die geringe motorischeKrankheitsbelastung unseres Patientenkollektivs im Vergleich mit anderen Studien glei-cher Konzeption.
Insgesamt belegen die vorliegenden Daten die Bedeutung einer frühzeitigen neuropsy-chologischen Testung nach Diagnose einer Multiplen Sklerose. Die Ergebnisse dieser Testung können perspektivisch zur Therapieentscheidung und Unterstützung in der Krankheitsbewältigung eingesetzt werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7423}
}

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