Klamt, Anna-Katharina Gabriele: Erfahrungen mit früher eingesetzter direkt-antiviraler Therapie von chronischer Hepatitis C am Universitätsklinikum Bonn. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-56315
@phdthesis{handle:20.500.11811/7746,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-56315,
author = {{Anna-Katharina Gabriele Klamt}},
title = {Erfahrungen mit früher eingesetzter direkt-antiviraler Therapie von chronischer Hepatitis C am Universitätsklinikum Bonn},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2019,
month = nov,

note = {In dieser Dissertation wurden 256 Patienten erfasst, die im Zeitraum vom 14. August 2014 bis zum 28. Oktober 2016 außerhalb von Studien bezüglich ihrer chronischen Hepatitis C am Universitätsklinikum Bonn (UKB) behandelt wurden. Es handelt sich bei diesem Zeitraum um die erste Phase, in der direkt antivirale Medikamente für die klinische Routine verfügbar wurden. In der vorliegenden Studie konnten 222 Patienten erfolgreich ausgewertet werden, 34 Patienten mussten aus verschiedenen Gründen von der Analyse ausgeschlossen werden.
Die erhobenen Daten der behandelten Patienten wurden nach verschiedenen Aspekten zunächst deskriptiv ausgewertet und anschließend zur Überprüfung möglicher Zusammenhänge in Korrelation gesetzt. So wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen den Therapieausgängen und möglichen Vortherapien besteht. Es wurden weiterhin Unterschiede des Therapieerfolgs in Abhängigkeit von den verschiedenen eingesetzten Medikamentenkombinationen untersucht.
Es ergab sich dabei, dass Patienten, die mit Zugabe von Ribavirin zum direkt antiviralen Therapieregime behandelt wurden, signifikant schlechtere Therapieergebnisse erzielten. Da andererseits Patienten, die eine fortgeschrittene Lebererkrankung mit Zirrhose hatten, signifikant häufiger mit Ribavirin therapiert wurden, bedeutet diese Beobachtung, dass in der klinischen Routine der Nachteil einer fortgeschrittenen Lebererkrankung bei der Therapie mit direkt antiviralen Substanzen durch Hinzunahme von Ribavirin nicht ausgeglichen werden konnte. Ob der fehlende Erfolg der Gabe von Ribavirin auf einer erhöhten Nebenwirkungsrate bzw. auf vermehrten vorzeitigen Therapieabbrüchen beruht, muss offen bleiben, da zwar häufiger unter der Einnahme von Ribavirin eine Therapie abgebrochen wurde jedoch der Unterschied bei der geringen Anzahl von Ereignissen keine statistische Signifikanz erreichte. In diesem Zusammenhang wird erörtert, wie beobachtete Ergebnisse eine Gefahr falscher Schlussfolgerungen in sich bergen können. In Bezug auf die verschiedenen Virus-Genotypen ergaben sich zwischen den neuen direkt antiviralen Therapiekombinationen keine relevanten Unterschiede.
Insgesamt decken sich die Ergebnisse in der klinischen Routine im Wesentlichen mit den Erfahrungen, die in der Literatur in den jeweiligen Zulassungsstudien berichtet werden. Allerdings konnten in dieser Arbeit bei der Analyse kleiner Subgruppen Abweichungen von den Daten in der Literatur festgestellt werden. Jedoch sind bei kleinen Fallzahlen die statistische Aussagekraft und Vergleichbarkeit solcher Beobachtungen kritisch zu hinterfragen.
Sowohl diese Arbeit als auch weitere Arbeiten in der Literatur verdeutlichen ein grundlegendes Problem: Hepatitis C ist ein komplexes Krankheitsbild und eine optimale Behandlung hängt von vielen Faktoren ab wie beispielsweise dem Genotypen oder der Schwere der Leberschädigung bzw. Leberzirrhose. Für eine differenzierte und valide Betrachtung aller dieser Parameter wäre ein sehr großes Patientenkollektiv notwendig. Da eine ausreichend große Patientenkohorte bisher weder am UKB noch in anderen Studien publiziert vorliegt, muss sich eine statistisch sinnvolle Untersuchung auf die Untersuchung einiger weniger Parameter beschränken. Weitergehende Einsichten sind eventuell aus den derzeit noch in Auswertung befindlichen nationalen bzw. internationalen Kohortenstudien zu erwarten. Auch ist zu beachten, dass einige der in der ersten Phase der direkt antiviralen Therapie verfügbaren Medikamentenkombinationen, die in dieser Arbeit mit betrachtet wurden, inzwischen wieder vom Markt verschwunden sind bzw. durch noch wirksamere Kombinationen ersetzt wurden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7746}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright