Weber, Mareike Katharina: Biofilme in Melkanlagen. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-55767
@phdthesis{handle:20.500.11811/8008,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-55767,
author = {{Mareike Katharina Weber}},
title = {Biofilme in Melkanlagen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2019,
month = oct,

note = {Die bakterielle Zusammensetzung von Biofilmen in Melkanlagen wurde mit einer Kombination aus kultivierungsgestützten und molekularbiologischen Methoden ermittelt. Bereits in der Melkanlage etablierte Biofilme wurden mit Tupfern beprobt. Zusätzlich wurde die Biofilmbildung auf in die Melkanlage eingebrachten Edelstahlcoupons nachvollzogen, die nach mehreren Melkintervallen entnommen und untersucht wurden. Aus den Tupferproben und von den Edelstahlcoupons wurde sowohl die DNA extrahiert als auch Isolate gewonnen. Für die kultivierungsunabhängige Diversitätsanalyse wurden die 16S rRNA-Gene mittels PCR amplifiziert, kloniert und sequenziert. Die Identifizierung der Isolate erfolgte mit einer Kombination aus chemotaxonomischen Methoden und 16S rRNA-Gensequenzierung. Zur Beurteilung ihres Verderbnispotentials wurden die Isolate auf ihre Fähigkeit zur Biofilmbildung, Wachstum bei Kühltemperaturen und Zersetzung von Milchbestandteilen durch Proteolyse und Lipolyse getestet.
Das Vorhandensein von Biofilmen auf verschiedenen Materialien wie Edelstahl, Gummi und Kunststoff wurde über mehrere Probenahmen hinweg nachgewiesen. Besonders hohe Keimzahlen wurden auf den Melkbecherablagen, einem Kunststoffrohr am Ende der Druckleitung sowie auf dem Auslassstutzen des Rohmilchsammeltanks detektiert. Anhand von hohen Anteilen cloxacillinresistenter Mikroorganismen konnte ein Zusammenhang zwischen dem präventiven Einsatz dieses Wirkstoffs beim Trockenstellen der Milchkühe und erhöhtem Auftreten von Antibiotikaresistenzen nachgewiesen werden.
Alle Isolat- und Klonsequenzen gehörten den typischen milchassoziierten Phyla Actinobacteria, Bacteroidetes, Firmicutes und Proteobacteria an. Die Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit lassen darauf schließen, dass verschiedene Gattungen des Phylums Actinobacteria eine wichtige Rolle als Primärbesiedler von Edelstahloberflächen spielen, während ihr Anteil in reifen Biofilmen abnimmt. Der Nachweis von Listeria monocytogenes als Klonsequenz auf mehreren Edelstahlcoupons weist auf die Fähigkeit dieses Pathogens hin, sich schon in frühen Phasen der Biofilmbildung in den Biofilm in geringen Anteilen zu integrieren. Milchsäurebakterien sowie die Gattungen Kocuria, Micrococcus, Bacillus, Staphylococcus, Chryseobacterium und Acinetobacter scheinen aufgrund ihrer hohen Speziesvielfalten, ihres Produktverderbnispotentials, psychrophilen Eigenschaften, ihres Biofilmbildungspotentials und Resistenz gegenüber den in der Melkanlage eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln eine bedeutende Rolle in Melkanlagen-Biofilmen zu spielen. Viele der genannten Gattungen wiesen zusätzlich Antibiotikaresistenzen auf, was eine Gefahr für die Eutergesundheit im Falle einer Mastitisinfektion darstellt.
Verstärkte Biofilmbildung in Lactose-haltigem Nährmedium zeigte deutlich die Adaption vieler Isolate an Milch als ihr natürliches Habitat. Differentielle Genexpressionsanalysen von zwei Isolaten der Spezies Acinetobacter guillouiae und Kocuria salsicia deuteten auf eine Induktion von EPS-assoziierten Genen durch Lactose hin.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8008}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright