Jockschat, Carina: Der Einfluss von Nonylphenolen auf die Entwicklung des Nervensystems und die synaptische Plastizität. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-56544
@phdthesis{handle:20.500.11811/8020,
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title = {Der Einfluss von Nonylphenolen auf die Entwicklung des Nervensystems und die synaptische Plastizität},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2019,
month = nov,

note = {Bei Nonylphenolen handelt es sich um eine Gruppe chemischer Verbindungen mit aromatischem Ring, Hydroxylgruppe und einer Nonyl-Seitenkette, die entweder verzweigt oder linear vorliegen kann. Das technische Nonylphenol besteht aus einer Mischung verschiedener Konstitutionsisomere und Enantiomere und dient als Vorläuferprodukt der Nonylphenolethoxylate. Diese finden Einsatz als Formulierungshilfsstoffe und in Farben und Lacken. Die Chemikalie lässt sich in vielen umweltrelevanten Matrices finden und ubiquitär in Lebensmitteln nachweisen. Weiterhin wurden Nonylphenole in verschiedenen menschlichen Geweben detektiert, wobei sie plazentagängig sind und die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Sie sind der Gruppe endokriner Disruptoren zuzuordnen und können das natürliche Hormon 17β-Östradiol von seinem Rezeptor verdrängen und ihn somit kompetitiv hemmen oder transaktivieren. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass ein technisches Nonylphenol-Gemisch in einem Konzentrationsbereich von 0,05 nM bis 1 µM keine toxischen Effekte auf Neuroblastomzellen der Linie B35 ausübt. Jedoch inhibierte eine Inkubation mit der Chemikalie signifikant die durchschnittliche Länge von Zellausläufern in B35-Zellen sowie in Primärzellen des Kleinhirns aus der Maus. Dieser Effekt ist vermutlich partiell auf die reduzierte Signaltransduktion der ERK1/2 Kinase zurückzuführen. Als Folge einer Nonylphenolbehandlung reagierten Primärzellen mit einer gehemmten Bildung oder Rückbildung Synaptophysin-haltiger Vesikel, was in einer verringerten synaptischen Plastizität konvergieren könnte. Weiterhin änderte sich unter Einfluss der Chemikalie die Verteilung von Aktin und Tubulin innerhalb der B35-Zellen, deren Proliferation sowie deren Adhäsions- und Migrationsverhalten. Zusätzlich konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass die isolierten Nonylphenolisomere NP65, NP111 und NP112 das Auswachsen von B35-Zellausläufern in unterschiedlicher Weise beeinflussten. Während die Isomere NP65 und NP111 dosisabhängig zu einer Verkürzung der Neuriten führten, zeigte das Isomer NP112 keinen Effekt. In Zebrafischen führte eine Nonylphenol-Exposition zu einer verstärkten Proliferation oder Migration unreifer Oligodendrocyten-Vorläuferzellen und reifer Oligodendrocyten. Zudem wurde in Sagittalschnitten der Zebrafischlarven eine erhöhte Proliferation und Apoptose im Rückenmark der Fische nachgewiesen. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass Nonylphenole fundamentale Prozesse der Zelldifferenzierung und neuronaler Vorgänge in verschiedenen Zellsystemen und Organismen ändern und somit einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Nervensystems und die synaptische Plastizität hervorrufen können.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8020}
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