Zur Kurzanzeige

Zur spätquartären Vegetationsgeschichte der Vulkaneifel

dc.contributor.authorStraka, Herbert
dc.date.accessioned2020-08-13T15:01:43Z
dc.date.available2020-08-13T15:01:43Z
dc.date.issued1952
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/8525
dc.description.abstractEs wurden drei vermoorte Maare in der Südlichen Vulkaneifel bzw. in den nächst benachbarten Kleinlandschaften pollenanalytisch untersucht. Aus dem Vergleich der Pollenspektra der Oberflächenproben mit der heutigen Vegetation der Umgebung wurden Schlüsse auf die Pollenausstreuung der festgestellten Pflanzenarten gezogen und diese mit den Ergebnissen anderer Forscher verglichen. Von den GRAMINEEN-Pollen dieser Oberflächenproben wurden Treppendiagramme gezeichnet und daraus sowie aus der neueren Literatur der Schluß gezogen, daß man die Grenze des Getreidetypus in azetolysiertem Material bei einem höheren Wert als 37 u annehmen muss. Bis zu einer näheren Prüfung wurden vorläufig 43 u als Grenzwert verwendet.
Die Zählergebnisse wurden in Diagrammen dargestellt und durch einige Angaben im Text ergänzt und erläutert. Zwei Profile aus dem Schalkenmehrener Maar wurden in einem kombinierten Histogramm zusammengefaßt.
Die Zeit von vier verschiedenen Vulkanausbrüchen, deren Ursprung mit Hilfe petrographischer Methoden bestimmt wurde, konnte im absoluten Zeitmaß ziemlich genau festgelegt werden. Pollen verschiedener wärmeliebender Arten im Tuffstaubmaterial. der Maarausbrüche wurde als sekundärer Pollen gedeutet. Pollenkörner aus diesen Schichten wiesen eigentümliche Beschädigungen verschiedenen Grades auf, die als Folgen von Hitzeeinwirkung angesehen wurden.
Während der Ausbrüche und insbesondere nach ihnen entwickelte sich eine typische an ARTEMISIA und SALIX reiche Pioniervegetation auf den frischen Tuffstaubböden in verschiedenen Phasen. Sie wurde mit rezenter Vegetation in einigen Gebieten der subarktischen und arktischen Zone verglichen, jedoch nur in der Kalkvegetation des öländischen Alvars größere Ähnlichkeit mit jener gefunden.
Die spät- und nacheiszeitliche Vegetationsentwicklung wurde in einer Tabelle übersichtlich zusammengefaßt. Im Text werden folgende besondere Ergebnisse und Probleme diskutiert. In späteiszeitlichen und frühpostglazialen Proben fanden sich vereinzelte Getreidetypen. Sie wurden als Pollen polyploider Wildgräser gedeutet, die auf "schwierigen" Standorten und im subarktischen Klima häufiger gewesen sein dürften. Aus der genetischen u.a. Literatur wurden einige Angaben zur Stütze der Hypothes beigebracht. Für den spätglazialen BETULA-Gipfel wurde eine großklimatische (ozeanisches Klima) oder lokale, edaphische bzw. sukzessionsbiologische Erklärung erwogen,
Die kulturenzeigenden Arten wurden in vier Gruppen zusammengefaßt: 1. Zeiger für Ackerbau, 2. Zeiger für Wiesen und Weiden, 3. Für Äcker, Wiesen und Weiden gemeinsame Gattungen, 4. Zeiger für Waldschläge und Ödland.
Für die lokale Erlen Birken-Zeit der Zone IX wurden verschiedene mögliche Ursachen diskutiert. Die Ergebnisse aus der Zeit menschlicher Einwirkungen auf die Vegetation wurden mit vorgeschichtlichen und geschichtlichen Daten und Funden aus dem Gebiet verglichen und sehr gute Übreinstimmung gefunden. Der Beginn des Ackerbaus müßte für etwa 3000 vor Chr. angenommen werden, einige Anzeichen aus der Zeit vorher genügen nicht zur sicheren Bestimmung der Anwesenheit des Menschen. In der Folge treten Hunsrück-Eifel-I-Kultur, Römerzeit, Völkerwanderung, Frankenansiedlung, Karolingische Rodungsperiode, Dreißigjähriger Krieg und die jüngste Waldbauzeit im Diagramm durch verschiedene entsprechende Anzeichen deutlich in Erscheinung. Für die Einfuhr des Buchweizens wurde mit etwa 1100 n.Chr. ein früheres Datum wahrscheinlich gemacht, als man es bisher annahm.
Um das Schalkenmehrener Maar wurde eine Kartierung der nach pflanzensoziologischen Gesichtspunkten rekonstruierten natürlichen Vegetation im Umkreis von 3-5 km durchgeführt. Mit Hilfe einer deduktiv gefundenen Formel des Pollenniederschlags bestimmter Waldflächen in bekannten Entfernungen wurde das Pollenspektrum berechnet, das auf Grund der Vegetationsverteilung auf der Vegetationskarte zu erwarten wäre. Ein Vergleich mit dem Durchschnittsspektrum aus der Zone XI bzw. X ist in einer Tabelle angegeben. Danach wäre FAGUS im ursprünglichen Waldbild dieses Gebietes stärker vertreten gewesen, als sich auf Grund pflanzensozialogischer Annahmen für den heutigen natürlichen Wald ergibt.
Unsere Diagramme wurden mit solchen aus z.T. höher, z.T. tiefer gelegenen Nachbarlandschaften verglichen und mit einem kurzen Hinweis auf die Möglichkeiten der absoluten Datierung nach dem Pollendiagramm die Arbeit geschlossen.
de
dc.format.extent163
dc.language.isodeu
dc.relation.ispartofseriesArbeiten zur Rheinischen Landeskunde ; 1
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectVulkaneifel
dc.subjectVegetation
dc.subjectHolozän
dc.subjectPollenanalyse
dc.subjectQuaternary
dc.subjectEifel
dc.subjectPollen
dc.subjectFossil
dc.subjectPaleobotany
dc.subject.ddc550 Geowissenschaften
dc.subject.ddc580 Pflanzen (Botanik)
dc.subject.ddc914.3 Geografie, Reisen (Deutschland)
dc.titleZur spätquartären Vegetationsgeschichte der Vulkaneifel
dc.typeBuch, Monografie
dc.publisher.nameSelbstverlag des Geographischen Instituts der Universität Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.relation.pissn0373-7187
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung


Dateien zu dieser Ressource

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright