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Nachhaltige Implementierung von Antibiotic Stewardship auf der operativen Intensivtherapiestation eines Schwerpunktversorgers

dc.contributor.advisorSchröder, Stefan
dc.contributor.authorKlein, Marie-Kathrin
dc.date.accessioned2020-10-13T13:27:37Z
dc.date.available2020-10-13T13:27:37Z
dc.date.issued13.10.2020
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/8665
dc.description.abstractDie retrospektive Studie thematisiert die Antibiotic Stewardship (ABS)-Implementierung im Zeitraum von 2008 bis 2017 auf der operativen Intensivtherapiestation (oITS) der Krankenhaus Düren gem. GmbH. Die Auswirkungen der ABS-Maßnahmen wurden im Hinblick auf die Entwicklung der Antiinfektiva-Anwendungsdichte (-AWD), eines Sub-stanzklassenwechsels, der Resistenzentwicklung von vier Indikatorkeimen und der Sensibilisierung für eine optimierte Diagnostik von Blutstrominfektionen (BSI) betrachtet. Außerdem wurden das klinische Outcome und die ökonomischen Auswirkungen im Zusammenhang mit ABS untersucht. Abschließend wurde beschrieben, inwiefern die Umsetzung im Jahr 2017 den Empfehlungen der aktuellen ABS-S3-Leitlinie entspricht.
Zur Auswertung wurden drei Zeitintervalle festgelegt: Die Präinterventions- (2008-2010), die Interventions- (2011-2014) und die Postinterventionsphase (2015-2017). Die Parameter wurden für diese Intervalle monatlich bzw. jährlich gemittelt oder in den einzelnen Jahren betrachtet. Für die AWD und die Resistenzen hat zusätzlich ein Vergleich mit bundesweit erfassten Daten stattgefunden.
Es wurde gezeigt, dass die Antiinfektiva-AWD durch die Einführung von ABS von 89,3 Recommended Daily Dose/100 Patiententage (RDD/100 PT) präinterventionell (2008-2010) auf 68,0 RDD/100 PT postinterventionell (2015-2017) abgenommen hat. Die Antibiotika-AWD, die den größten Anteil der Verschreibungen ausgemacht hat, ist in den beschriebenen Intervallen von 83,3 RDD/100 PT auf 62,0 RDD/100 PT signifikant (p<0,0001) gesunken. Insgesamt lag die AB-AWD der Dürener oITS im Jahr 2017 deut-lich unterhalb des aktuellsten Werts von 77 bundesweiten Vergleichsstationen im Jahr 2017. Durch die Einführung von ABS ist auch ein Substanzklassenwechsel gelungen. Hierbei konnte die AWD der Cephalosporine und der Fluorchinolone deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig wurde der Verbrauch der Penicilline mit Beta-Laktamase-Inhibitor gesteigert. Bei der Untersuchung der Resistenzlage hat sich aufgrund der geringen Probenzahl und des kurzen Zeitraums kein eindeutiger Trend zum Rückgang der Resistenzen gezeigt. Die Blutkultur-Abnahmerate, als Parameter für die Diagnostik von BSI, hat von 2008 bis 2017 um 464,4 % auf 254 Blutkultur-Pärchen/1000 PT zugenommen. Eine Auswertung der Kennzahlen hat gezeigt, dass ABS im Betrachtungszeitraum sicher durchgeführt worden ist. Von der Prä- zur Interventionsphase sind sowohl der Case Mix Index (CMI), der die Fallschwere eines Patienten beschreibt, als auch die Mortalität auf der oITS signifikant gestiegen (p <0,0001; p=0,001). Von der Interventions- zur Postinterventionsphase haben sich die Parameter nicht mehr signifikant verändert (p=0,455; p=0,23). In diesem Zeitraum ist die Mortalität, bei gleichbleibend hohem CMI und stabil niedriger Antibiotika-AWD, nicht weiter angestiegen. Die monatlichen Antiinfektivakosten sind von präinterventionell 6040 Euro zu postinterventionell 3692 Euro (p=0,001) gesunken. Durch den Abgleich der Empfehlungen aus der Leitlinie hat sich gezeigt, dass das ABS-Programm der oITS der Krankenhaus Düren gem. GmbH die Forderungen der Leitlinie weitestgehend erfüllt.
Die Relevanz dieser Studie liegt darin, dass sie die erfolgreiche ABS-Einführung und ihren positiven Effekt auf die genannten Parameter auf einer oITS eines deutschen Krankenhauses der Schwerpunktversorgung über einen Zeitraum von zehn Jahren abbildet. Damit unterstreicht sie die bisherigen Ergebnisse anderer Studien über die Effektivität und Sicherheit von ABS und erweitert die Datenlage für ABS auf deutschen Intensivstationen. Der wichtigste Unterschied zu den Ergebnissen der bereits vorliegenden Studien ist, dass die nachhaltige Wirkung der Maßnahmen über die Interventionsphase hinaus mit der Abbildung des dreijährigen Postinterventionszeitraums belegt wird.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectAntibiotic Stewardship
dc.subjectIntensivtherapiestation
dc.subjectAntibiotika-Anwendugnsdichte
dc.subjectOutcome
dc.subjectResistenzentwicklung
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleNachhaltige Implementierung von Antibiotic Stewardship auf der operativen Intensivtherapiestation eines Schwerpunktversorgers
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-59012
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID5901
ulbbnediss.date.accepted09.06.2020
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeBurger, Christof


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