Deiters, Jürgen: Zur empirischen Überprüfbarkeit der Theorie zentraler Orte : Fallstudie Westerwald. - Bonn, 1978. - , . In: Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde, 44.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/8674
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note = {Regelhaftlgkelten der Größenverteilung und der räumlichen Anordnung städtischer Siedlungen erstmals auf die Gesetzmäßigkeiten ökonomischer zusammenhänge zurückgeführt zu haben, ist das unbestreitbare Verdienst von Walter Christaller mit seiner 1933 erschienenen Untersuchung „Die zentralen Orte in Süddeutschland“. Wenn auch die Geographie seiner Zelt einer solchen Theorie zunächst fremd gegenüberstand, so wird doch heute allgemein anerkannt, daß es zur Erklärung weltweit beobachteter Regelhaftlgkelten zentralörtllcher Raumstrukturen keine andere ähnlich geschlossene und "einfache" Theorie wie die Chrlstallers gibt. Die von einem einzelnen heute kaum mehr zu überblickende Fülle der auf Christaller fußenden Literatur zur Zentralitätsforschung und die Bedeutsamkeit, welche die Zentrale-Orte-Konzeption für die Raumplanung gewinnen konnte, belegen die Fruchtbarkeit der Christallerschen Gedanken.
Die vorliegende Untersuchung geht von einem bemerkenswerten Widerspruch in der Rezeption der Theorie aus: einerseits konnte das von Christaller abgeleitete System der zentralen Orte fast den Charakter einer empirischen Selbstverständlichkeit gewinnen bei entsprechender Popularität der Begriffe „Zentralität“, „zentraler Ort“ oder „Reichwelte“; andererseits werden aber die dieser Theorie zugrunde liegenden Annahmen über das Verhalten der Wirtschaftssubjekte sowie über die Beschaffenheit des Raumes als unrealistisch und viel zu restriktiv zurückgewiesen.
Ersteres, nämlich Regelhaftlgkeiten zentralörtlicher Systeme, ist jedoch eine logische Konsequenz aus letzterem, aus den Theorieannahmen also. Wie realitätsfern dürfen nun diese sein, ohne daß die Folgerungen aus Ihnen unrealistisch werden? Welchen Erklärungsanspruch, welchen empirischen Gehalt besitzt die Theorie zentraler Orte? Hat sie sich in der Praxis "bewährt"?
Diese Fragen umreißen das Problem der empirischen Überprüfbarkeit einer Theorie, deren Erklärungskraft eng an die Lösung dieses Prüfproblems gebunden ist, gewinnen doch die Aussagen einer Theorie in dem Maße an empirischem Gehalt, wie sie wiederholten Falsifizierungsversuchen standgehalten haben.
Diese Untersuchung verfolgt das Ziel, die wesentlichen Voraussagen der Theorie zentraler Orte als Hypothesen in einer Fallstudie empirisch zu überprüfen. Demgemäß werden in einem ersten, dem theoretischen Teil (S. 3 ff.) die logische Struktur der Theorie sowie die Voraussetzungen und Ansatzmöglichkeiten zur empirischen Prüfung ihrer Aussagen geklärt. Im nachfolgenden methodischen Teil (S. 45 ff.) wird - In Anknüpfung an eine probabilistische Umformulierung der Theorie - ein stochastisches Lokalisationsmodell zentraler Orte zur Analyse Ihrer räumlichen Verteilungsmuster entwickelt; die Faktorenanalyse wird auf ihre Eigenschaft als statistisches Testverfahren zur Überprüfung der Hierarchie-Hypothese hin untersucht. Im empirischen Teil (S. 87 ff.) wird das zuvor entwickelte Instrumentarium auf die Analyse zentralörtlicher Strukturen in einem Mittelgebirgsraum angewandt, der nach Reliefgestaltung, Verkehrserschließung, Siedlungsverteilung und Wirtschaftsstruktur alle Merkmale eines inhomogenen Raumes besitzt.},

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