Thewes, Lina Carola: Einsatz der HIV-Postexpositionsprophylaxe im klinischen Alltag am Beispiel der Bonner HIV-Ambulanz. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-61091
@phdthesis{handle:20.500.11811/8895,
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author = {{Lina Carola Thewes}},
title = {Einsatz der HIV-Postexpositionsprophylaxe im klinischen Alltag am Beispiel der Bonner HIV-Ambulanz},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = jan,

note = {Hintergrund: Die HIV Postexpositionsprophylaxe (PEP) ist etablierter und empfohlener Standard nach beruflicher Exposition (BE) oder nicht-beruflicher HIV-Exposition (NBE, sexuell). Publizierte Daten zur Expositionsart, Häufigkeit, Indikationsstellung, Verträglichkeit und Effektivität der PEP sind im deutschsprachigen Raum selten. Diese haben wir am Beispiel der PEP-Patienten der Bonner Universitätsklinik analysiert.
Methoden: 101 Patienten, die sich in der HIV-Ambulanz oder im Notfallzentrum der Universitätsklinik Bonn zur PEP-Beratung nach BE oder NBE von Januar 2014 bis Dezember 2017 vorstellten, wurden retrospektiv analysiert. Grundlage war die Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-PEP.
Resultate: Das mediane Alter der Patienten bei Vorstellung betrug 30 Jahre (IQR: 29-33). 42,6% der Patienten kamen nach BE, 48,5% der Patienten nach NBE (7,9% nach nicht dokumentiertem Expositionsereignis). 65,3% waren männlich und 33,7% weiblich. 63,6% aller männlichen Patienten und 20,6% der weiblichen Patienten kamen nach NBE. 64,4% der Patienten nach NBE waren MSM, 35,6% waren MSW. 55,8% der Patienten nach BE waren pflegerisch tätig, 23,3% waren Ärzte und 9,3% übten keinen medizinischen Beruf aus. 87,8% stellten sich innerhalb des Zeitfensters von 24h vor, 1,1% stellten sich außerhalb des Zeitfensters von 72h vor. 65,1% der Patienten nach BE und 89,8% der Patienten nach NBE haben eine PEP verschrieben bekommen. Nach BE wurde die PEP in 89,3% der Fälle leitliniengerecht verschrieben und nach NBE in 93.2% der Fälle. 82,1% der Patienten nach BE und 33,3% der Patienten nach NBE waren gegen Hepatitis B geimpft. 66,7% aller Patienten mit Daten zu Kontrolluntersuchungen beendeten das 28-tägige PEP-Regime, 33,3% haben die PEP-Einnahme abgebrochen. Hiervon taten dies 25% aufgrund von UAW und 75% aufgrund einer negativen HIV-Testung der Indexperson. 40 Patienten kamen zum HIV-Test 3 Monate nach Beendigung des PEP-Regimes und alle wurden negativ auf HIV getestet.
In der univariaten Analyse waren PEP-Patienten nach NBE im Vergleich zu BE statistisch signifikant häufiger männlich (p≤0.000), seltener gegen Hepatitis B geimpft (p=0.003) und erhielten häufiger eine PEP (p=0.001).
Schlussfolgerungen: Die Mehrzahl der PEP-Patienten der Bonner Uniklinik waren MSM. Dies unterstreicht erneut die Bedeutung der weitreichenden Einführung der HIV PrEP in diesem Hochrisikokollektiv. Die damit stattfindende Einbindung in eine regelmäßige ärztliche Versorgung sollte auch genutzt werden um die HBV Impfrate zu verbessern.},

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