Loehr, Christian: Die Übertragungsgenauigkeit eines Ohr-Gesichtsbogens. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-61667
@phdthesis{handle:20.500.11811/8994,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-61667,
author = {{Christian Loehr}},
title = {Die Übertragungsgenauigkeit eines Ohr-Gesichtsbogens},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = mar,

note = {Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der Übertragungsgenauigkeit des SAM® Axioquick ATB Ohr-Gesichtsbogens. Die individuelle zentrische Scharnierachse wurde bei 109 voll bezahnten Probanden bestimmt. Deren Oberkiefermodelle montierte man entsprechend der Achsbestimmung individuell im Referencesup®-Artikulator. Weiterhin wurde zwei Mal hintereinander eine mittelwertige Achsbestimmung mit dem anatomischen Transferbogen SAM® Axioquick vorgenommen. Die Oberkiefermodelle konnten mit Hilfe eines Magnet-Splitcast-Systems mit dem Ohr-Gesichtsbogen neu einartikuliert werden. Der aus den unterschiedlichen Montageverfahren resultierende Lageversatz der Modelle wurde computergestützt vermessen. Dabei diente die Modellposition nach individueller Gesichtsbogenübertragung als Referenzposition. Folgende Meßdaten wurden erhoben und statistisch ausgewertet:
l. Die aus dem Lageversatz resultierende Verschiebung der Kondylarkugeln des Artikulators in sagittaler, vertikaler und transversaler Richtung.
2. Die Änderung der Lage der Bezugsebene. Als Maß diente die Abweichung am Stützstift des Artikulators.
3. Die Qualität der Reproduzierbarkeit der Ohr-Gesichtsbogenübeitragung.
Folgende Abweichungen der Kondylarkugeln im Verhältnis zur individuellen Position ergaben sich: Transversal verschob sich die Kondylarkugel rechts im Mittel um 0,2 ± 1,7 mm nach medial. Links ergab sich im Mittel keine (Std. Abw. 1,7 mm) Verschiebung. In sagittaler Richtung lag die Kondylarkugel rechts im Mittel 3,6 ± 3,2 mm weiter ventral, links 4,2 ±3 mm weiter ventral.
In der Veitikalachse lag die Kondylarkugel rechts 2,8 mm ±3,2 mm, links 1,9 ± 3,4 mm weiter kaudal. Der Stützstift war im Mittel 3,8 ± 5,4 mm verkürzt. Die durch den Ohr-Gesichtsbogen übertragene Bezugsebene lag in 75 % der Fälle weiter kaudal als bei der individuellen Übertragung. Die Ohrbogenübertragung ließ sich in sagittaler Richtung rechts im Mittel mit einer Genauigkeit von 1 ± 1,1 mm (links 1 ± 1 mm) reproduzieren. Vertikal lag dieser Wert rechts bei 1,2 ± 1,6 mm ( links 1,6 ± 1,5 mm). In transversaler Richtung ließ sich eine Reproduzierbarkeit im Mittel von 0,7 ± 0,9 mm erzielen.
Die Untersuchung zeigt, daß der SAM® Axioquick ATB Gesichtsbogen zwar gut reproduzierbar angelegt werden kann, jedoch keine klinisch ausreichende Übertragungsgenauigkeit aufweist. Mit einer Trefferquote (prozentualer Anteil der individuellen Schamierachsenpunkte mit einem maximalen Abstand von 5 mm zum mittelwertig bestimmten Scharnierachsenpunkt in der Sagittalebene) von 37% rechts und 38% links steht er gegenüber anderen Verfahren zur mittelwertigen Bestimmung der zentrischen Scharnierachse zurück. Die Mehrzahl der Scharnierachsenpunkte sind zu weit anterior und kaudal lokalisiert. Dies führt im Rahmen zahnärztlicher Rekonstruktionsmaßnahmen zu tendenziell steileren exzentrischen Bewegungsbahnen der Zähne.
Die Untersuchung zeigt aber auch, daß der anatomische Transferbogen SAM® Axioquick prinzipiell ein gutes Medium zur mittelwertigen Modellübeitragung in den Artikulator darstellen könnte. Die ungünstige Trefferquote entsteht durch die fehlerhafte Position der Montagepunkte am Artikulator. Diese liegen zur Zeit 6,5 mm dorsal und 1,8 mm kranial der Artikulatoraclise. Werden diese um 4,1 mm nach ventral und 3 mm nach kaudal versetzt, erzielt der Gesichtsbogen eine rechnerische Trefferquote von 76% rechts und 72% links. Damit wäre der 0hr-Gesichtsbogen den anderen Verfahren ebenbürtig. Ein solcher, in seinen Montagepunkten optimierter Gesichtsbogen, könnte dem Zahnarzt helfen, die Qualität seiner Arbeit zu sichern. Die durch eine Fehlpositionierung eines Modells im Artikulator bedingten Fehler könnten minimiert werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8994}
}

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