Show simple item record

Archive des Verborgenen
Vorgeschichte und Gegenwart in der Literatur um 1800

dc.contributor.advisorLehmann, Johannes F.
dc.contributor.authorBauer, Jürgen Martin
dc.date.accessioned2021-07-23T08:59:53Z
dc.date.available2021-07-23T08:59:53Z
dc.date.issued23.07.2021
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/9234
dc.description.abstractIm 18. Jahrhundert tritt das Subjekt in den Mittelpunkt der Wahrnehmung. Seine Entwicklung wird literarisch im Bildungsroman dargestellt. Wissen und Bildung werden zunehmend zur Grundlage der Gestaltung einer Zukunft. Von Bedeutung ist auch der Wandel der Zeitwahrnehmung, die nicht mehr eine räumliche, sondern eine temporale Struktur annimmt. Einhergehend damit gewinnt der Begriff „Gegenwart“ eine Umwidmung vom räumlichen „gegenwärtig sein“ hin zur Bedeutung als Zeitspanne zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Die individuelle Orientierung in der zeitlichen Gegenwart mit einem in die Zukunft gerichteten Blick offenbart dennoch starke Haltekräfte an die Vergangenheit, an deren Traditionen das Individuum Orientierung sucht. So wird der Mensch durch seine spezifische Vorgeschichte in seinem Handeln beeinflusst.
Die Limitationen des Verständnisses der Vorgeschichte zeigen sich exemplarisch beim Wechsel vom biblischen Narrativ des Weltenlaufs hin zu einem an Artefakten und geologischen Funden orientierten Verständnis der Weltentstehung, das im 18. Jahrhundert seine Formulierung in der Universalgeschichte fand. Der Blick in die erdgeschichtliche Tiefenzeit zeigt dabei die Begrenzung des Wissens auf, etwa als Folge der Sintflut.
Die Literatur der Zeit um 1800 beteiligt sich am Diskurs dieser Zeit. Dies exemplarisch zu zeigen ist die Aufgabe der Promotionsschrift. Im Topos des „Inzest“ wird die Unsicherheit der individuellen Herkunft verhandelt, etwa in Ludwig Tiecks „Der blonde Eckbert“ und in Johann Wolfgang Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Mit der Thematik der „Epigenesis“ werden, in Abgrenzung zur Präformationslehre, neue Theorien der Genese des Menschen thematisiert, etwa in Jean Pauls „Dr. Katzenbergers Badereise“. Die literarischen Texte zeigen dabei die enge und sich gegenseitig bedingende Abhängigkeit von „Vorgeschichte und Gegenwart“ auf und fungieren als „Archive des Verborgenen“.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectVorgeschichte
dc.subjectGegenwart
dc.subjectUniversalgeschichte
dc.subjectBildungsroman
dc.subjectTiefenzeit
dc.subjectEpigenesis
dc.subjectPräformationslehre
dc.subjectInzest
dc.subjectArchiv
dc.subject.ddc800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
dc.titleArchive des Verborgenen
dc.title.alternativeVorgeschichte und Gegenwart in der Literatur um 1800
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63215
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID6321
ulbbnediss.date.accepted21.06.2021
ulbbnediss.institutePhilosophische Fakultät : Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft
ulbbnediss.fakultaetPhilosophische Fakultät
dc.contributor.coRefereeBusch, Christopher
ulbbnediss.contributor.gnd1238375197


Files in this item

Thumbnail

This item appears in the following Collection(s)

Show simple item record

The following license files are associated with this item:

InCopyright