Kaufner, Joséfine: Micro-computertomographische und histologische Untersuchung von Dentalimplantaten in Knorpel. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63293
@phdthesis{handle:20.500.11811/9236,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63293,
author = {{Joséfine Kaufner}},
title = {Micro-computertomographische und histologische Untersuchung von Dentalimplantaten in Knorpel},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = jul,

note = {Einleitung: Wenn Knorpeldefekte aufgetreten sind oder eine knöcherne Verankerung aufgrund von orthopädischen, kiefer- und gesichtschirurgischen Eingriffen nicht mehr zur Verfügung stehen, können alternative biologische Strukturen für eine stabile Retention wichtig sein. Je nach Ausmaß des Traumas oder der notwendigen Resektion kann dazu auch Knorpel als autogene Verankerung infrage kommen. Da Knorpel nicht wie Knochen remodelliert, muss die Stabilität der inserierten Implantate untersucht werden. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, zu analysieren, wie intensiv der Kontakt zwischen Knorpel und Verankerungselementen ist. Dabei sollte die Eignung von µCT und Histologie als Methoden zur Visualisierung und Analyse des Kontakts zwischen Knorpel und Implantatoberfläche (KIK) untersucht werden, analog zu dem in den vorliegenden Studien für Knochen bewährten Knochen-Implantat-Kontakt (BIC). Da es für dentale Implantate wohldefinierte Bohrprotokolle gibt, haben wir dentale Titanimplantate mit unterschiedlichen Durchmessern in Kombination mit variierenden Bohrprotokollen verwendet.
Methode: In dieser tierexperimentellen Studie wurden 26 Titanimplantate mit definierter Länge (11 mm) und Einheilzeit (3 Monate), die in caninen Sternumknorpel eingesetzt wurden, mit unterschiedlichen Implantatdurchmessern (3,3 mm; 4,2 mm; 5,5 mm), verschiedenen Durchmessern der Vorbohrung (Extrabohrung) und Präparation des Implantatlagers mit oder ohne Applikation einer resorbierbaren Membran untersucht. Der Knorpel-Implantat-Kontakt (KIK) wurde insgesamt und abschnittsweise mittels µCT-Scans mit den Programmen "DataViewer" und "CT-Analyzer" (Bruker, Billerica, USA) und histologisch mit der Software "ImageJ" (Fiji, Bethesda, USA) gemessen.
Ergebnisse: Der gemessene KIK betrug radiologisch durchschnittlich 27,3 % (SD = 7,7 %) und histologisch 38,3 % (SD = 13,1 %) für alle Proben, alle Schnitte und alle Präparationsarten bei allen Implantatdurchmessern. Beim Vergleich der beiden Methoden ergab sich ein signifikanter Unterschied zwischen dem in µCT und Histologie ermittelten KIK. Insgesamt ist der KIK in der Histologie im Durchschnitt um 11,0 % höher. Allerdings ist die Streuung der radiologischen im Vergleich zu den histologischen Werten geringer. Weder das Bohrprotokoll, noch die Insertion einer Membran, noch unterschiedliche Implantatdurchmesser zeigten einen statistisch signifikanten Einfluss auf den KIK.
Schlussfolgerung: Ein spaltfreier, intensiver Kontakt zwischen Implantat und Knorpel scheint dann zu entstehen, wenn sich der Knorpel aufgrund seiner elastischen Eigenschaften durch die beim Bohren entstehende Spannung ausdehnt. In der Histologie zeigten die Präparationen bei Extrabohrung keinen direkten Kontakt zwischen Knorpel und Implantat im krestalen Bereich, während ein passendes Bohrprotokoll mit einem direkten, spaltfreien Kontakt einhergeht. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Aufbereitung des Implantatlagers präzise durchgeführt und das Bohrprotokoll genau eingehalten werden sollte. Die Frage, ob Knorpel als stabiles Retentionslager geeignet ist, kann durch die Ergebnisse dieser Studie nicht abschließend geklärt werden. Um beurteilen zu können, ob ein KIK von 27 bis 38 % die Stabilität eines Implantats gewährleisten kann, sollten biomechanische Untersuchungen oder klinische Studien unter Belastung folgen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9236}
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