Heinen-Ludwig, Jan Luca: Der Einfluss von Kindheitstraumata auf die neuronale Verarbeitung sozialer olfaktorischer Reize im Erwachsenenalter. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-64401
@phdthesis{handle:20.500.11811/9390,
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author = {{Jan Luca Heinen-Ludwig}},
title = {Der Einfluss von Kindheitstraumata auf die neuronale Verarbeitung sozialer olfaktorischer Reize im Erwachsenenalter},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = nov,

note = {Während das Phänomen der Hypersensitivierung gegenüber sozialen visuellen Bedrohungsreizen als Folge von Kindheitstraumata bereits vielfach untersucht wurde, ist die Frage des Einflusses von Kindheitstraumata auf den olfaktorischen Bereich sozialer Kommunikation noch weitestgehend unerforscht. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Forschungsfrage des Einflusses von Kindheitstraumata auf die neuronale Verarbeitung sozialer olfaktorischer Reize im Erwachsenenalter. In einer Studie mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) absolvierten 58 gesunde ProbandInnen (30 Frauen) eine „forced-choice“ Emotionserkennungsaufgabe im fMRT mit Bildern von Gesichtern unterschiedlicher Emotionsintensität (neutral bis angsterfüllt), während sie Schweißgeruch oder einem nicht-sozialen Kontrollgeruch ausgesetzt wurden. Proben von Achselschweiß wurden im Vorfeld im Rahmen einer Vorstudie von 30 gesunden, männlichen Teilnehmern nach einem psychosozialen Stresstest (Stressbedingung) und einem Sporttest durch ein Ergometer Training als sozialer Kontrollgeruch (Sportbedingung) erhoben, als nicht-sozialer Kontrollgeruch diente industriell hergestellter Himbeergeruch. Zur Erfassung von Kindheitstraumata wurde der Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) verwendet. Als Hauptverhaltensbefund bei der Konfrontation mit Stressschweißgeruch im Verhältnis zur Konfrontation mit Sportschweißgeruch zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen CTQ-Summenwerten und einer gesteigerten, stressspezifischen Emotionserkennung von hoch-ängstlichen Gesichtern. In den fMRT Ergebnissen ließ sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen CTQ-Summenwerten und stärkerer Aktivität der rechten Amygdala, sowie ein signifikant negativer Zusammenhang zwischen CTQ Summenwerten und der Aktivität des linken Hippocampus erkennen. Weiterhin zeigte sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen den CTQ-Summenwerten und der stressspezifischen Konnektivität zwischen rechter Amygdala und dem linken Hippocampus, linken medialen orbitofrontalen Kortex (mOFC) und linken anterioren cingulären Kortex (ACC). Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie weisen daraufhin, dass bereits geringe Kindheitstraumata die neuronale Verarbeitung von sozialen olfaktorischen Reizen verändern. Ein bedeutender Faktor hierbei scheint die Hypersensitivierung gegenüber sozialen Bedrohungsreizen zu sein. Dies bildet sich auch in einer Veränderung der Funktionalität neuronaler Strukturen ab. Insgesamt erscheint das regulatorische System linker Hippocampus, linker medialer orbitaler präfrontaler Kortex und linker ACC mit der Amygdala besser konnektiert, was als ein Resilienzfaktor zur Vermeidung einer angstassoziierten Psychopathologie gesehen werden kann.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9390}
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