Between Town and Monastery

Abstract

Approaches to early medieval peasantry are often polarized, either enhancing the benefits brought by the weakening of aristocratic dominance or emphasizing the limited prospects for peasant development in the absence of a solid extra-regional trade network. This study offers a long-term overview of the peasant economy throughout the 1st millennium AD in the Upper Volturno Basin, between the town of Isernia and the monastery of San Vincenzo al Volturno. The reader is presented with data collected from two archaeological surveys, and is invited to scrutinize changes in settlement patterns, ancient land use and ceramic distributions while the main economic center shifted from town to monastery. These proxies of economic performance offer a vantage point to reconstruct the history of agrarian production and of exchange networks in Central Italy, opening a novel outlook on peasant social dynamics at a time when the Roman economic system transitioned into the feudal system. The results show that the “golden age of peasants” was an age of experimentation, forcing to reconsider the role of the peasantry in the making of the feudal economy.

<strong>Zwischen Stadt und Kloster : Die Agrarwirtschaft in Mittelitalien während des ersten Jahrtausends nach Christus</strong> <br> Die Betrachtung des frühmittelalterlichen Bauerntums ist häufig polarisiert, wobei entweder die Vorteile hervorgehoben werden, die sich aus der Schwächung der Adelsherrschaft ergaben, oder die begrenzten Aussichten für die bäuerliche Entwicklung in Ermangelung eines soliden überregionalen Handelsnetzes betont werden. Die vorliegende Studie bietet einen Langzeitüberblick über die Agrarwirtschaft während des 1. Jahrtausends n. Chr. im oberen Volturno-Becken, zwischen der Stadt Isernia und dem Kloster San Vincenzo al Volturno. Dem Leser werden Daten aus zwei archäologischen Surveys präsentiert, die ihn dazu einladen, Veränderungen in den Siedlungsmustern, der antiken Landnutzung und der Verteilung der Keramik zu untersuchen, während sich das Hauptwirtschaftszentrum von der Stadt zum Kloster verlagerte. Diese Indikatoren für die Wirtschaftsleistung bieten einen Ansatzpunkt für die Rekonstruktion der Geschichte der Agrarproduktion und der Tauschnetze in Mittelitalien und eröffnen einen neuen Blick auf die bäuerliche Sozialdynamik zu einer Zeit, als das römische Wirtschaftssystem in ein feudales System überging. Die Ergebnisse zeigen, dass das "goldene Zeitalter der Bauern" ein Zeitalter des Experimentierens war, das dazu zwingt, die Rolle der Bauernschaft bei der Entstehung der Feudalwirtschaft zu überdenken.