Hueck, Kurt: Urlandschaft, Raublandschaft und Kulturlandschaft in der Provinz Tucumán im nordwestlichen Argentinien : ein Beispiel für die Bedeutung der ursprünglichen Pflanzendecke beim Werden einer subtropischen Landschaft. New York: Johnson Reprrint, 1953. In: Bonner Geographische Abhandlungen, 10.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/9460
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author = {{Kurt Hueck}},
title = {Urlandschaft, Raublandschaft und Kulturlandschaft in der Provinz Tucumán im nordwestlichen Argentinien : ein Beispiel für die Bedeutung der ursprünglichen Pflanzendecke beim Werden einer subtropischen Landschaft},
publisher = {Johnson Reprrint},
year = 1953,
series = {Bonner Geographische Abhandlungen},
volume = 10,
note = {Das große Lehrgebäude der „Landschaftskunde", das in den letzten Jahren von der geographischen Wissenschaft zu so gewaltigem Umfang ausgebaut worden ist, hat die engsten Beziehungen zur vegetationskundlichen Forschung. Es sei deshalb gestattet, auch einmal an einem subtropischen Beispiel die mannigfaltigen Querverbindungen aufzudecken, die bei der Umwandlung einer Urlandschaft in eine Kulturlandschaft entstehen, und sie vom Standpunkt der Vegetationskunde aus eingehender zu schildern. Dieses Vorhaben ist um so mehr berechtigt, als die damit zusammenhängenden Probleme für subtropische Gebiete bisher in der Literatur kaum angedeutet worden sind. Es wird sich dabei zeigen, daß eine landschaftskundliche Betrachtungsweise auf vegetationskundlicher Grundlage nicht nur für die geographische und botanische Wissenschaft, sondern in weit höherem Grade auch für die landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Praxis von großer Bedeutung ist.
Es soll also die Aufgabe der vorliegenden Untersuchung sein, den Wert der vom Menschen unbeeinflußten Pflanzendecke als Zeiger für das aufzuweisen, was eine vernunftgemäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung aus einer Landschaft herauszuholen vermag. Darüber unterrichtet uns die Vegetation weit besser als eine noch so genaue Kenntnis der klimatischen Einzelheiten oder der bodenkundlichen Struktur eines Gebiets. Zwar ist das Wissen vom Klima mit seinen Teilfaktoren - Niederschlag, Temperatur, Wind u. a. - und das Wissen vom Boden wichtig genug. Aber alle diese Elemente wirken ja nicht einzeln auf die Vegetation - auf die ursprüngliche und auf die von der Wirtschaft gewollte - ein, sondern sie verstärken sich dabei in ihrem Einfluß gegenseitig oder sie eliminieren sich in einer Weise, die wir nur schlecht übersehen können und für die uns bis heute der Maßstab fehlt. Klima und Boden sind auch keineswegs die einzigen Umweltbedingungen, die auf die Pflanzenwelt einwirken, wobei nur an die Bedeutung der Geländegestaltung, vor allem der verschiedenen Expositionen auf die Vegetation gedacht sei.
Aus allen diesen Gründen führt uns die vegetationskundliche Untersuchung eines Landes bei der Beurteilung auf seine land- und forstwirtschaftliche Eignung viel geradliniger, schneller und sicherer zum Ziel, als es noch so genaue klimatische oder bodenkundliche Einzeluntersuchungen vermögen. Ich habe deshalb einen dreijährigen Aufenthalt in Argentinien an der Universität Tucumán dazu benutzt, auch diesen Fragen nachzugehen. Die Umgebung der Stadt Tucumán ist für diese Zwecke besonders geeignet, weil man hier in kürzester Entfernung von der Stadt die ganze Verschiedenheit subtropischer Vegetation beobachten kann. Von den fast pflanzenleeren, wüstenhaften, stark versalzenen Senken, die der flachen Chacolandschaft eingelagert sind, über die weiten, sonnendurchglühten Steppen von Amaicha und die riesigen Trockenwaldlandschaften des eigentlichen Chacos bis zum üppigsten Regenwald der Gebirgshänge und von hier zu den Problemen der Waldgrenze, der einsamen Hochsteppen in 4000-5000 m Höhe und der ewig mit Schnee bedeckten Aconquija-Gipfel bietet sich dem Pflanzengeographen die ganze Stufenleiter der Vegetation dar, die. er im Schimper oder jedem anderen Lehrbuch der Pflanzengeographie findet, fast alles auf Ausflügen von 1-2 Tagen erreichbar. Andererseits ist die Nutzung dieser verschiedenen Teillandschaften gerade in der Provinz Tucumán schon heute so weitgehend fortgeschritten, daß sie nur mit nordamerikanischen oder wenigen europäischen Beispielen parallelisiert werden kann.},

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